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Mars-Rover: NASA vor "unvorstellbaren" Schritt

Seit der Mars-Rover Perseverance am 29. Dezember aus dem Mars-Felsen Issole seine bisher letzte Gesteinsprobe vom Roten Planeten entnommen hat, ist das Gefährt zur Untätigkeit verurteilt. Der Grund sind Steinchen, die aus dem Proberöhrchen mit der Nummer 261 gefallen sind und nun das Bohrerkarussell des Rovers blockieren, das die Proberöhrchen transportieren soll.

Nun müssen die NASA-Ingenieur*innen zu einem Schritt greifen, den sie sich nie vorstellen konnten, schreibt Projekt-Managerin Jennifer Trosper im NASA-Blog zu Persverance. Sie müssen die verbliebenen Reste der zuletzt entnommenen Gesteinsprobe wieder auf den Mars-Boden leeren.

Die Befehle seien bereits hochgeschickt worden. Der Roboterarm des Rovers werde nun das offene Ende des Probenröhrchens auf die Marsoberfläche richten und die Schwerkraft des Rest erledigen lassen, heißt es in dem Blog-Eintrag.

Die bei der letzten Gesteinsprobe von Perseverance entnommenen Steinchen werden wieder auf den Marsboden fallen.

Die Frage, wozu das gut sein soll, beantwortet die NASA-Ingenieurin gleich darauf. Man sei sich derzeit nicht sicher, wie viel Gestein sich noch in dem Proberöhrchen befinde. Um das herauszufinden, müsse man es eben entleeren.

Arbeit am Bohrerkarussell

Die nächsten Schritte werden sich dann auf die Steinchen konzentrieren, die das Bohrerkarussell blockieren. Das Bohrerkarussell soll zum Rotieren gebracht werden. "Unsere Erwartung ist, dass die Drehungen - und die nachfolgenden Bewegungen der Steinchen - uns helfen werden, die notwendigen Informationen für das weitere Vorgehen zu erhalten", schreibt Trooper.

Die Daten über das Ergebnis der Karusselldrehungen werde man voraussichtlich am Dienstag erhalten. Der Mars-Rover werde noch mindestens eine Woche auf seinem gegenwärtigen Standort verbleiben, schreibt die NASA-Ingenieurin. Man wolle alle Facetten des Problemes untersuchen, um sicherzustellen, dass solche Probleme bei künftigen Probenentnahmen nicht mehr auftreten.

Möglicherweise dauert der Aufenthalt des Rovers auch länger. Denn sobald das Bohrerkarussell wieder funktionsfähig sei, werde man voraussichtlich eine weitere Gesteinsprobe aus dem Mars-Felsen entnehmen, kündigte die NASA-Ingenieurin an.

Analyse erst in den 2030er Jahren

Bis die Forscher*innen die Gesteinsproben vom Roten Planeten analysieren können, wird es allerdings noch Jahre dauern: Erst in den 2030er Jahren plant die NASA gemeinsam mit der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) eine Mission, um sie auf die Erde zurückzuholen.

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