FILE PHOTO: An STS-125 crewmember onboard the Space Shuttle Atlantis snapped this still photo of the Hubble Space Telescope

Foto des Hubble Weltraumteleskops, das 2009 vom Space Shuttle Atlantis aus aufgenommen wurde

© REUTERS / NASA NASA

Science

Hubble außer Betrieb: Ausgefallene Gyroskope machen Probleme

Seit über einer Woche ist das Hubble Weltraumteleskop nun offline. Grund dafür ist ein Problem mit den Gyroskopen des Satelliten. Seit 23. November befindet sich das alternde Teleskop nun im Sicherheitsmodus

Insgesamt besitzt das Teleskop 6 Gyroskope. Sie werden unter anderem benötigt, um zu bestimmen, in welche Richtung das Teleskop zeigt. Da sich das Teleskop mit einer Geschwindigkeit von 27.000 km/h um die Erde bewegt, sind die Gyroskope entscheidend, um es für eine Beobachtung genau auf ein Motiv bzw. Objekt auszurichten. Sie messen die Drehung des Satelliten. 3 dieser Gyroskope sind nun ausgefallen. 

Erstmals tauchten am 19. November Probleme auf, und Hubble schaltete erstmals automatisch in den Sicherheitsmodus. Einen Tag später wurde der Betrieb wieder aufgenommen, nur um am 21. November erneut unterbrochen zu werden. Kurz nachdem Hubble wieder hochgefahren wurde, schaltete es sich erneut ab und ist seither offline. 

➤ Mehr lesen: Sorge um Hubble: Was das Weltraumteleskop geleistet hat

Notfall-Modus mit nur einem Gyroskop möglich

Ein Team an Ingenieuren arbeitet seither daran, die Probleme zu beheben. Von den 6 Gyroskopen sind immer 3 gleichzeitig im Einsatz. Fällt nun also ein weiteres aus, muss Hubble neu konfiguriert werden. Dafür wurde ein Modus entwickelt, bei dem es mit nur einem Gyroskop funktioniert.

Dabei werden die anderen Sensoren – ein Star Tracker, Sonnensensoren und Magnetometer – so eingestellt, dass sie für die fehlenden Gyroskope aufkommen. Damit erreicht man laut NASA nahezu die gleiche Genauigkeit wir mit 3 Gyroskopen. Allerdings müssen Abstriche gemacht werden. So müssen auf einige nahegelegene Beobachtungen innerhalb unseres Sonnensystems verzichtet werden. Insgesamt dürfte Hubble 20 bis 25 Prozent seiner Produktivität einbüßen.

Gyroskope wurden bereits mehrfach ausgetauscht

Gyroskope nutzen sich irgendwann ab. Deshalb hatte Hubble insgesamt bereits 22 im Einsatz, die über die Jahre ausgetauscht wurden. Schließlich ist das Teleskop bereits seit 1990 im All. 2009 wurden im Rahmen einer Service-Mission das letzte Mal alle 6 Gyroskope ausgetauscht.

Astronaut Mike Massimino tauschte 2009 mehrere Sensoren, darunter auch die Gyroskope aus

SpaceX könnte private Service-Mission durchführen

Auch wenn die NASA selbst keinen Missionen mehr geplant hat, kommen immer wieder Gespräche über private Missionen auf. So meldete sich Milliardär Jared Isaacman zu Wort, der den ersten privaten Raumflug zusammen mit SpaceX finanzierte. 

 

Er verwies auf eine Studie von 2022. Sie untersuchte, ob sich eine private Reparatur-Mission mit einer SpaceX-Crew-Dragon-Kapsel lohnen würde. Die Ergebnisse der Studie sind allerdings noch unbekannt. Weder SpaceX noch die NASA haben sich zu einer solchen Mission bisher geäußert. 

➤ Mehr lesen: Wie SpaceX die Lebensdauer von Hubble verlängern könnte

Laut Isaacman dürfte das Ergebnis für eine private Service-Mission sprechen. In einem Tweet auf X erklärte er: „Anfang des Jahres wurde eine Studie abgeschlossen… das sollte eine einfache Risiko-Ertrags-Entscheidung sein.“ Für die NASA dürfte die Entscheidung vor allem an den Kosten gemessen werden. Das Budget für den Betrieb von Hubble wurde erst kürzlich verringert, weshalb unklar ist, ob eine solch aufwändige Mission überhaupt finanzierbar wäre.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare