Der Krater "Spirit of St. Louis" ist nach dem Flugzeug benannt, mit dem Charles Lindbergh am 20. Mai 1927 den Atlantik überquerte.

Der Krater "Spirit of St. Louis" ist nach dem Flugzeug benannt, mit dem Charles Lindbergh am 20. Mai 1927 den Atlantik überquerte.

© NASA

Science

So erhalten die Orte auf dem Mars ihre Namen

Die Landkarten des Mars sind voll mit Namen, die sich an Orte auf der Erde, Entdecker*innen oder sogar Zeichentrickfiguren anlehnen. Je mehr Orte man dabei am Mars entdeckte, desto kreativer mussten die Forscher*innen auch mit der Namensgebung werden.

Auf dem Mars werden nicht nur Krater benannt, sondern auch Hügel, Felsbrocken, Gesteinsoberflächen und einzelne Steine. "Der Hauptgrund, wieso wir alles benennen, ist, dass wir den Überblick behalten, was wir jeden Tag finden", sagt Ashwin Vasavada, Wissenschaftler der Curiosity-Mission am Jet Propulsion Laboratory der NASA.

Offizielles Regelwerk

Dabei muss man zwischen offiziellen und inoffiziellen Namen unterscheiden: Offizielle Bezeichnungen werden von der Internationalen Astronomischen Union (IAU), einem Gremium von Forscher*innen, genehmigt. Die IAU legt dabei die Standards für die Benennung von Orten im Weltraum fest und speichert die Namen in der Gazetteer of Planetary Nomenclature.

Krater, die größer sind als 60 Kilometer im Durchmesser werden dabei meist nach berühmten Forscher*innen oder Science-Fiction-Autor*innen benannt. Kleinere Krater erhalten die Namen von Städten mit weniger als 100.000 Einwohner*innen. Der Jezero-Krater, den der Mars-Rover Perseverance erforscht, ist so etwa nach einer Stadt in Bosnien benannt.

Scooby Doo, wo bist du?

Mehr als 2.000 Orte auf dem Mars tragen offizielle Namen, aber auch einige inoffizielle Spitznamen sind zu finden. NASAs erster Marsrover Sojourner fand Ende der 1990er-Jahre etwa Orte, die inoffiziell "Yogi Rock", "Casper" oder "Scooby Doo" benannt wurden. Ein Stein, der durch die Landung des Perseverance-Landers umgestoßen wurde, erhielt etwa den Namen "Rolling Stones Rock".

Während der Curiosity- und Perseverance-Missionen hielt man sich an Namen, die ebenso Orte auf der Erde beschreiben. Vor der Curiosity-Landung im Jahr 2012 wurde ein Raster der Landezone ausgearbeitet, wobei die einzelnen Quadranten etwa 1,2 Quadratkilometer groß sind. Jeder dieser Quadranten erhielt einen Namen.

Die Quadranten auf dem Mars.

Die Orte, die man in diesem Quadranten fand, mussten zum jeweiligen Namen des Quadranten passen. Im "Rocky Mountain"-Quadranten bohrte Perseverance etwa in Gestein des "Powell Peak", benannt nach einem Berg im US-Bundesstaat Colorado.

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