Neue Nierensteinbehandlung ebnet Weg für Marsmissionen
Forscher*innen der University of Washington in Seattle haben ein neues Verfahren entwickelt, um Nierensteine zu zertrümmern. Ohne einen körperlichen Eingriff, sogar ohne Betäubung oder Anästhesie kann das Volumen eines Nierensteins mit dem Verfahren um 90 Prozent reduziert werden. Die so genannte Burst-Wave Lithotripsie (BWL) könnte nicht nur das Leiden vieler Patient*innen auf der Erde reduzieren, es könnte auch den Weg für Marsmissionen ebnen.
Umkehr bei Marsflug keine Option
Wie Komonews berichtet, sind Astronaut*innen in der Schwerelosigkeit des Weltraums einem höheren Risiko ausgesetzt, Nierensteine zu entwickeln. Verstopfen sie Gefäße, kann es zu starken Schmerzen kommen. Eine Behandlung im All ist schwierig, die spontane Umkehr bei einem mehrmonatigen Flug von der Erde zum Mars ist keine Option. BWL könnte nun eine einfache Lösung für das Problem bringen. An Hardware benötigt man lediglich ein spezielles Ultraschallgerät dafür.
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10 Minuten reichen
Bei BWL werden kurze, harmonische Stöße an Ultraschallenergie abgegeben, wie die University of Washington beschreibt. In weniger als 10 Minuten können Nierensteine effektiv zerkleinert werden. Die Bruchstücke können durch Ultraschall angeblich auch in die Harnleiter befördert werden, durch die sie in die Harnblase gelangen. Die Forscher*innen, die die Methode entwickelt haben, sind überzeugt davon, dass sie Behandlungen von Nierensteinen revolutionieren und Patient*innen schnell von Schmerzen befreien kann.
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