Die Asahi-Illusion ist nach dem japanischen Wort für "Morgensonne" benannt.

Die Asahi-Illusion ist nach dem japanischen Wort für "Morgensonne" benannt.

© Vasilev et al

Science

Sogar Ratten sind von dieser optischen Illusion verblüfft

Nicht nur Menschen lassen sich von optischen Täuschungen hereinlegen - auch Ratten sich nicht immun gegen die Illusionen. Forscher*innen der Universität Helsinki und des Max-Planck-Instituts in Tübingen fanden das heraus, indem sie die Gehirne und Pupillen der Tiere untersuchten.

Asahi-Illusion als Helligkeitsstimulus

Die sogenannte Asahi-Illusion ähnelt einer Blume, bei der die Blütenblätter in einem Kreis angeordnet sind. Die gelben Blätter sind außen sehr dunkel und werden zur Mitte hin immer heller. Dadurch entsteht die Illusion, dass die Mitte der Blume viel heller ist als sie in Wirklichkeit ist. 

Die Asahi-Illusion und ein Kontrollbild.

Die Asahi-Illusion und ein Kontrollbild. Unten im Kästchen ist die tatsächliche Helligkeit der Mitte der Bilder sichtbar: Sie ist bei beiden Bildern gleich

Wie bei starker Sonneneinstrahlung verkleinern sich die Pupillen bei Menschen, die auf die optische Täuschung blicken. Dabei glaubten Forscher*innen bisher, dass dieser Effekt sich rein auf Menschen und Primaten bezog. Doch wie die neue Studie nun zeigt, reagieren auch Ratten mit einer Verengung der Pupillen.

Lichtreflex ohne Lichtreiz

Dafür zeigten die Forscher*innen den Ratten ein Bild der Asahi-Illusion und ein Kontrollbild, bei dem die Blütenblätter nicht nach innen, sondern nach außen zeigten. Die Reaktionen auf die Bilder wurden außerdem mit einem Elektroenzephalografen aufgezeichnet, der die elektrische Aktivität des Gehirns über Elektroden am Kopf misst. Beim Anblick der optischen Täuschung wurden dabei die gleichen Signale gemessen, wie sie auch bei der durch Licht ausgelösten Pupillenreaktion auftreten.

Mit dem Experiment wollen die Wissenschaftler*innen mehr über die Entwicklung der Augen bei Säugetieren erfahren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich der Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und Pupillengröße früher entwickelt hat, als man bisher angenommen hatte. 

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