Russische Raumfahrer sorgen mit gelb-blauen Anzügen für Aufsehen
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In der Nacht auf Samstag ist eine russische Sojus-Rakete in Richtung ISS aufgebrochen. Gut 3 Stunden nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan erreichten die 3 russischen Kosmonauten die internationale Raumstation, wo sie von der russisch-amerikanisch-deutschen Crew freundlich in Empfang genommen worden sind.
Bei ihrer Ankunft sorgte die Farbe ihrer Raumanzüge für Verwunderung. Wie in den Livebildern der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zu sehen war, trugen die 3 Kosmonauten nämlich gelbe Anzüge mit blauen Akzenten - ausgerechnet die Nationalfarben der Ukraine.
Gelb-blaue Anzüge ein Zufall?
Ob die russischen Raumfahrer Oleg Artemyev, Denis Matveyev und Sergey Korsakov mit der Farbwahl ihrer Raumanzüge ein Statement setzen wollten, ist unklar, aber schwer abzustreiten. Als die 3 Neuankömmlinge mit ihren Familien telefonieren konnten, wurde Artemyev auf den gelb-blauen Anzug angesprochen.
"Wir konnten uns die Farbe der Anzüge selber aussuchen. Es haben sich einige gelbe Anzüge angesammelt, die auch irgendwann genutzt werden mussten", erklärte Artemyev. "Also haben wir uns für die gelben Anzüge entschieden."
Kosmonauten in den Nationalfarben der Ukraine
Seit Russland die Ukraine angegriffen und eine Invasion gestartet hat, sind die Nationalfarben der Ukraine - gelb und blau - eine Art Symbol für die Unterstützung der Ukraine geworden.
In den sozialen Netzwerken haben etwa zahlreiche Nutzer*innen die beiden Farben in ihr Profil integriert. Auch in Fußballstadien und bei anderen Sportveranstaltungen wurde mit gelben und blauen Farben die Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht.
Drohungen und Kooperation
Russisch-amerikanische Jubel-Szenen gibt es derzeit wohl nur fernab der Erde: Inmitten schwerster Spannungen wegen des Ukraine-Kriegs hat es in den vergangenen Wochen heftige Auseinandersetzungen und Drohungen zwischen einigen US-Astronauten und Dmitri Rogosin, dem Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, gegeben.
Mittlerweile haben Roskosmos und die NASA ihre Kooperation bekräftigt. "Roskosmos hat Partnern nie einen Grund gegeben, an unserer Zuverlässigkeit zu zweifeln", teilte die russische Behörde in Moskau mit. Der sichere Betrieb der ISS habe oberste Priorität, wurde betont.
"In den vergangenen 3 Wochen hat sich nichts verändert, wir sehen keine Beeinträchtigungen", sagte der bei der NASA für die ISS zuständige Manager Joel Montalbano. Die ISS basiere auf Zusammenarbeit. "Es ist kein Vorgang, bei dem eine Gruppe ohne die andere weitermachen kann. Alle müssen zusammenarbeiten, damit wir erfolgreich sind."
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