Der Pazifik ist ein Lebensraum für viele Arten - Hitze-Blobs bedrohen diese.

Der Pazifik ist ein Lebensraum für viele Arten - Hitze-Blobs bedrohen diese.

© APA/AFP/PABLO COZZAGLIO / PABLO COZZAGLIO

Science

Sauberere Luft in China sorgt für tödliche Hitze im Pazifik

Im Meerwasser des Pazifiks gibt es hin un wieder sehr warme Stellen, die häufig „Heat Blobs“ genannt werden. In den letzten Jahren wurde das Phänomen zu einer immer größeren Bedrohung für das Ökosystem: Fische sterben deswegen, genauso wie Seevögel und andere Meereslebewesen. Zudem kommt es wegen der Hitze auch immer wieder zu giftigen Algenblüten, die das Ökosystem weiter schädigen. 

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Aerosole reflektierten Sonnenlicht

Schuld an diesen Heat Blobs soll laut chinesischen Forscher*innen die verringerte Luftverschmutzung in China sein, wie das Portal Science Alert berichtet. Was für China eine gute Nachricht ist, hat andernorts aber offenbar auch negative Auswirkungen. Die winzigen Schmutzpartikel, die früher von chinesischen Fabriken und Kraftwerken in die Luft geblasen wurden, reflektierten das Sonnenlicht nämlich ins All zurück. Wie an einem Schirm prallten die Sonnenstrahlen am chinesischen Smog ab. Das half offenbar auch dabei, die Atmosphäre abzukühlen. 

Weil die Luft in China jetzt sauberer ist und weniger reflektierende Partikel enthält, ist der Pazifik jetzt mehr Sonnenstrahlung ausgesetzt. Zusammen mit der menschengemachten Erderwärmung ist das ein Grund für das vermehrte Auftreten dieser Hitze-Blobs. Für ihre Computersimulationen verwendeten die Forscher*innen bestehende Klimamodelle, um damit die Hitze im Pazifik vorherzusagen. Zudem zogen sie die Emissionswerte von China heran, um zu schauen, wie diese den Pazifik beeinflussten. So konnten sie den Zusammenhang beweisen. 

„Wir konnten feststellen, dass weniger Aerosole in China Anomalien in der atmosphärischen Zirkulation weit über die Ursprungsregion hinaus verursacht, was zu einer substanziellen Erwärmung in im Nordostpazifik führt. Das stellt eine günstige Voraussetzung für eine extreme Erwärmung des Ozeans dar“, schreiben die Forschenden in ihrer Studie

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Auch Wind wirkt sich auf Hitze-Blobs aus

Die Forschenden sagen allerdings, dass die saubere chinesische Luft nicht die einzige Ursache für die Blobs sei. Vielmehr habe sich durch die Erderwärmung auch das Wettersystem über dem Pazifik verändert, wodurch sich auch die Windgeschwindigkeit mancherorts verringert habe. Die Folge sei, dass manche Stellen im Meer jetzt noch weniger gekühlt werden als früher und so noch nochmal stärker überhitzen. 

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