Schwimmende Solarzellen trotzen 8 Meter hohen Wellen im Meer
Das italienische Technikunternehmen Saipem hat in Norwegen den ersten Prototypen seiner schwimmenden Solaranlage in voller Größe vorgestellt, berichtet Offshore Energy. In Gewässern vor der Insel Frøya wurde das System namens XolarSurf ins Wasser gehievt, wo die Meeres-Solaranlage nun ein Jahr bleiben soll. Während dieser Zeit wollen die Betreiber die Leistung des Systems überwachen und analysieren.
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Die aus mehreren Modulen bestehende Solaranlage soll bis zu 8 Meter hohe Wellen aushalten und damit selbst rauesten Seebedingungen trotzen. Sie besteht aus mehreren schwimmenden Inseln, auf denen die Solarmodule montiert sind. Jeder Schwimmkörper erzeugt eine Leistung zwischen 35 und 45 kWp.
Für die Stromversorgung von Aquakulturen
Saipem zufolge kann die Anlage sowohl in Küstennähe als auch an Offshore-Standorten aufgebaut werden. Sie eignet sich selbst für schwierige Umweltbedingungen und ist eine ideale Ergänzung zu Offshore-Windparks. Grundsätzlich eignet sich die Technologie für die Stromerzeugung an abgelegenen Standorten, die damit energieautark werden könnten. Als Beispiel werden Aquakulturen im Meer genannt, deren Energiebedarf sich mit solchen Anlagen decken ließe.
Durch die modulare Bauweise kann die Anlage laut den Betreibern schnell an einen anderen Standort verlagert werden. Bestehende Anlagen ließen sich zudem relativ einfach durch neue Module vergrößern.
Mehrere Jahre Arbeit dahinter
Hinter XolarSurf stehen mehrere Jahre an Entwicklung. Saipem führte dazu etwa verschiedene Tests im Labor durch und untersuchte, wie sich eine solcher schwimmender Solarpark umsetzen ließe. 2020 schloss das Unternehmen dann eine Vereinbarung mit seiner norwegischen Tochterfirma Moss Maritime und dem Energieunternehmen Equinor. Gemeinsam plante man die Errichtung eines schwimmenden Parks für raue Wetterbedingungen.
Das erste Betriebsjahr des Prototyps und die Ergebnisse der Tests werden zeigen, wie gut das System in der Praxis funktioniert und welche Zukunftsaussichten es hat.
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