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© David Kotrba

Science

Technisches Museum zeigt, woran an der TU Wien geforscht wird

In direkter Nachbarschaft zum Schokobrunnen des Taste Lab im Technischen Museum Wien wurde am Dienstag ein neuer Ausstellungsbereich eröffnet. Der Science Corner soll künftig leichter begreiflich machen, woran an der TU Wien momentan geforscht wird und wer die Akteure dabei sind.

Jedes halbe Jahr wird dabei ein neues Forschungsthema vorgestellt. Den Anfang macht die Industrie 4.0.

Science Corner im Technischen Museum Wien

Museumsdirektor Peter Aufreiter und TU-Wien-Rektorin Sabine Seidler bei der Eröffnung

Live-Gravur

"Forschungsprozesse werden oft nicht verstanden. Möglicherweise kommt es dadurch auch dazu, dass manche Menschen Wissenschaft gegenüber skeptisch eingestellt sind", sagt Sabine Seidler, Rektorin der Technischen Universität Wien, bei der Eröffnung. "Für uns ist es wichtig, einen niederschwelligen Zugang zu jungen Erwachsenen zu finden. Technik gehört nicht nur zu unserem Alltag, wir gestalten mit ihr unsere Zukunft und sie bietet eine Vielzahl verschiedenster Karriereoptionen."

Den Anfang im Science Corner macht jedenfalls die Industrie 4.0, die sich mit der Optimierung von flexibler Produktion und Logistik zugunsten einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft beschäftigt. Zentrales Ausstellungsstück ist ein "Demonstrator" des Austrian Center for Digital Production. Ein Roboterarm und eine Fräse bearbeiten dabei eine Korkscheibe und erstellen darauf eine Gravur. Besucher*innen können sich das Motiv aussuchen und das fertige Stück mit nach Hause nehmen.

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Die Entwicklung der Industrie zur Version 4.0

Karriere im MINT-Bereich

Daneben werden auf einem Bildschirm aktuelle Forschungsprojekte von Forscher*innen der TU Wien beschrieben. Über die Protagonisten am Display erfährt man auf einer Wand mehr. Dort wird etwa beschrieben, was sie studiert haben und welche Schritte sie in ihrer beruflichen Laufbahn zurückgelegt haben. Die so genannte "Forscher*innengalerie" soll im Laufe der Zeit anwachsen. Laut Bertram Schütz, dem Kurator des Science Corner, sollen dadurch Hemmschwellen abgebaut und das Interesse für MINT-Fächer gesteigert werden.

Junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern ist eine der wichtigsten Missionen für das Technische Museum Wien. "Vor einem Jahr haben wir den miniXplore-Bereich eröffnet. Das 'Tech Lab' für die etwas Größeren gibt es schon länger. Nun zeigen wir, woran die richtig Großen arbeiten", meint Museumsdirektor Peter Aufreiter.

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Roboterarm und Fräse bearbeiten kleine Korkscheiben

Roboter in der Pflege

Über Industrie 4.0 wird man im Science Corner noch bis zum Herbst erfahren. Dann wird es in dem Ausstellungsbereich um Roboter in der Pflege gehen. "Wir wollen hier gesellschaftliche Fragen und Technik verquicken", sagt Sabine Köszegi, wissenschaftliche Leiterin des Projekts Caring Robots/Robotic Care an der TU Wien.

"Die Sicherung der Pflege wird in den nächsten 20 bis 30 Jahren eine große Herausforderung werden. Wir beschäftigen uns mit den Fragen, wie man Menschen länger ein autonomes Leben ermöglichen kann, wie wir uns die Pflege in Zukunft vorstellen und welche Rolle Technologie dabei spielen soll."


Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Technischen Museum Wien und der futurezone.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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