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Video zeigt, wie die chinesische Rakete durch den Orbit taumelt

China hat vergangene Woche das erste Teil seiner neuen Raumstation in den Orbit gebracht. Seither taumelt die dafür genutzte Trägerrakete unkontrolliert durch den Erdorbit.

In den kommenden Tagen wird sie in die Erdatmosphäre eintreten. Es ist davon auszugehen, dass die Rakete vom Typ "Langer Marsch 5B" beim Wiedereintritt nicht vollständig verbrennen wird und Teile davon auf der Erdoberfläche aufschlagen.

Ein Video das vom bekannten US-Meteorologen Nick Stewart soll die chinesische Trägerrakete zeigen, wie sie durch den Orbit über dem US-Bundesstaat Iowa taumelt.

Rakete wird auf die Erde stürzen

Wann genau die Überreste der Rakete auf der Erde aufschlagen werden, ist noch unklar. Wahrscheinlich ist ein Wiedereintritt am kommenden Wochenende oder zu Wochenbeginn.

Ebenso kann man noch nicht genau vorhersagen, wo die Teile einschlagen werden. Österreich liegt voraussichtlich aber nicht in der Risikozone, wie das Büro für Raumfahrtrückstände der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt berichtete.

Das Gebiet umfasst demnach jeden Teil der Erdoberfläche zwischen dem 41. Grad nördlicher und dem 41. Grad südlicher Breite. In Europa zählen unter anderem Teile von Spanien, Italien oder Griechenland dazu.

Experten warnen eindringlich

Der Astrophysiker Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge warnte, dass es "im schlimmsten Fall" wie der Absturz eines kleinen Flugzeugs werden könne, bei dem die Teile über Hunderte Kilometer verstreut werden.

Wie viele Bruchstücke übrig blieben, lasse sich nicht vorhersagen. "Aber genug, um Schaden anzurichten." Auch der Raumfahrtexperte Andrew Jones warnte vor Schäden für Mensch oder Eigentum.

McDowell kritisierte das Design der neuen chinesischen Rakete als "fahrlässig". Es entspreche nicht heutigen Standards. Andere Länder würden dafür sorgen, dass der Hauptteil ihrer Raketen nicht im Orbit bleiben, sondern in eine Flugbahn gebracht würden, um gezielt ins Meer zu stürzen.

Unkontrollierter Absturz wird in Kauf genommen

Die "Langer Marsch 5B" sei hingegen so gebaut, dass sie nach etwa einer Woche durch die Anziehungskraft an einem "willkürlichen Ort" in die Atmosphäre der Erde eintrete.

Nach dem ersten Flug des neuen Raketentyps im Mai 2020 waren Trümmer in der westafrikanischen Elfenbeinküste niedergegangen und hatten nach lokalen Berichten Häuser beschädigt.

China versucht zu beruhigen

Chinas Staatsmedien haben unterdessen die Warnungen vor herabfallenden Trümmerteilen zurückgewiesen. Die Bruchstücke dürften "sehr wahrscheinlich in internationale Gewässer fallen, man müsse sich keine Sorgen machen", heißt es in Staatsmedien.

Die "Global Times", eine als Propagandablatt geltende chinesische Zeitung, sah hinter den internationalen Warnungen "nichts anderes als westlichen Rummel um eine "Bedrohung durch China" in der Raumfahrt.

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