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Science

Vorbeifliegender Stern kann unser gesamtes Sonnensystem zerstören

Es braucht astronomisch gesehen keine besonders große Einwirkkraft, um unser gesamtes Sonnensystem aus der Balance zu bringen. Ein einziger fremder Stern, der an unserem Sonnensystem vorbeizieht und die Umlaufbahn des äußersten Planeten Neptun um nur 0,1 Prozent verschiebt, würde ausreichen.

Generell wird unser Sonnensystem, bestehend aus Planeten, Monden und Asteroiden, von der Gravitation der Sonne zusammengehalten. Umgekehrt hat aber auch die Gravitation jedes einzelnen Planeten eine Auswirkung auf die Sonne. Würde ein solch katastrophales Szenario also tatsächlich eintreffen, hätte das zur Folge, dass alle Planeten aus ihrer sonst stabilen Umlaufbahn um die Sonne geraten und mit den anderen Planeten zusammenkrachen. 

Voraussetzung ist aber, dass der vorbeifliegende Stern unserem Sonnensystem nahe genug kommt.

Von kleiner Störung zur großen Destabilisierung

Die Forscher*innen haben fast 3.000 Simulationen mit unterschiedlichen vorbeifliegenden Sternen und anderen Einflüssen auf das Sonnensystem durchgeführt. Die Resultate zeigen, dass die Zerstörung aber nicht plötzlich und zunächst auch nicht komplett auftreten würde. Der vorbeifliegende Stern könnte aber kleinere Störungen verursachen, die schlussendlich das gesamte Sonnensystem destabilisieren würden.  

Auf der Erde würden wir eine solche Katastrophe aufgrund der Distanzen im Universum allerdings nicht mitbekommen – zumindest nicht gleich. Würde die Umlaufbahn des Neptun tatsächlich verschoben, würde die Erde die Auswirkungen erst 20 Millionen Jahre später zu spüren bekommen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Stern unserem Sonnensystem aber überhaupt so nahe kommt, dass er eine solche Katastrophe auslöst, sei außerdem sehr gering. Die Forscher*innen argumentieren, dass es wahrscheinlich 100 Milliarden Jahre dauern würde, bis ein stellarer Vorbeiflug die Wahrscheinlichkeit einer Destabilisierung des Sonnensystems auch nur geringfügig steigern könnte.  

Die aktuelle Studie wurde in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

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