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Wie Wien die Energiewende schaffen will

Wie Wien bis 2040 klimaneutral werden kann, legt eine Studie dar, die im Auftrag von Wien Energie erstellt und am Donnerstag  präsentiert wurde. In dem vom Beratungsunternehmen Compass Lexecon verfassten Papier werden umfangreiche Maßnahmen in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität dargelegt. Der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) spricht von einer „unglaublichen Herausforderung“, die aber  machbar sei.

„Das ist mit einem Systemwechsel verbunden“, sagte Wien-Energie Chef Michael Strebl.  Die futurezone fasst die wichtigsten Punkte des Wiener Klimafahrplans zusammen.

Was ändert sich beim Heizen?

Erdgas und Öl sollen bis 2040 komplett aus Wiener Wohnungen und Häusern verschwinden. Ersetzt werden sollen sie durch Fernwärme, die dann 56 Prozent des Wärmebedarfs abdecken soll. Wo Fernwärmeanschlüsse nicht möglich sind, sei die Nutzung von Wärmepumpen vorgesehen, sagte Studienautor Gerald Auer. 

Welche Maßnahmen sind dazu erforderlich?

Dazu muss die Fernwärme stark ausgebaut werden. Heute wird ein großer Teil in Heizkraftwerken der Stadt mit fossiler Energie erzeugt. Bis 2040 soll Fernwärme zum größten Teil aus Geothermie, Großwärmepumpen, Müllverbrennungsanlagen und Abwärme aus der Industrie stammen. Verbleibende Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sollen zunehmend mit grünem Gas betrieben werden. Daneben sollen bei der Umstellung auf die zentrale Wärmeversorgung auch Anergienetze, die Erdwärme nutzen, zum Einsatz kommen.

Wieviel wird die Umstellung kosten?

Investitionen in die Gebäudesanierung beziffert die Studie mit 10 Milliarden Euro, der Heizungstausch wird mit 6 Milliarden Euro veranschlagt und für den Ausbau der Fernwärme sind 3,6 Milliarden Euro notwendig.

Wer soll für die Kosten aufkommen?

Der Ausstieg aus Gasheizungen wird die Umrüstung Tausender Wiener Haushalte erforderlich machen. In Wien werden noch über 400.000 Wohnungen mit Gasthermen beheizt. Wie dabei die Kosten zwischen Eigentümer*innen und Mieter*innen aufgeteilt werden, ist noch unklar. Um die Umstellung sozial verträglich zu machen, müssten Förderungen bereitgestellt und geeignete rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, sagte Hanke. „Wir stehen da noch am Anfang.“

Electric cars charging

Was wird sich beim Verkehr ändern?

Auch in der Mobilität heißt es raus aus fossiler Energie. Dazu soll der Anteil von Elektroautos stark steigen. Bis 2030 soll er laut der Studie 58 Prozent betragen. In Wien setzt man dabei vor allem auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur. In der Studie werden die dafür notwendigen Investitionen in öffentliche und private Infrastruktur mit 1,3 Milliarden Euro beziffert. Der Strombedarf wird jedenfalls stark steigen und soll sich bis 2040 bei der Mobilität fast versiebenfachen. Insgesamt wird der Strombedarf in Wien bis 2040 von 9,5 TWh im Jahr 2019 um 65 Prozent auf 15,5 TWh im Jahr 2040 steigen.

Woher wird der Strom kommen?

Wien will die fossile Stromerzeugung durch den Ausbau erneuerbarer Energien ersetzen. Dabei setzt man vor allem auf Photovoltaik. 80 Megawatt, die bereits heute von rund 300 Solaranlagen erzeugt werden, sollen bis 2030 auf 600 Megawatt ausgebaut werden, kündigte Wien-Energie-Chef Strebl an. Insgesamt soll der Anteil erneuerbarer Energie in Wien 2040 4,2 TWh betragen. Den Wegfall fossiler Stromerzeugung und den steigenden Strombedarf durch Elektromobilität und Wärmeerzeugung kann das aber nicht ausgleichen. Dafür sollen Stromimporte aus dem Um- und Auslandsorgen, die sich bis bis 2040 mehr als verfünffachen werden.

Zahlen zum Wiener Klimafahrplan

21,3 Milliarden Euro

Sollen bis 2040 insgesamt in die Klimaneutralität investiert werden.

18,6 Milliarden Euro

davon sollen in energetische und thermische Sanierung und den Ausbau der Fernwärme fließen.

1,3Milliarden Euro

soll der Ausbau der privaten und öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos kosten.

1,3Milliarden Euro

sollen in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert werden

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen Wien Energie und der futurezone.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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