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Start-ups

Energie Steiermark: "Uns ist es wichtig, über den Tellerrand zu blicken"

Ende 2016 gründete die Energie Steiermark die Innovationsplattform „Next Incubator“. Dort können sich Start-ups mit ihren Ideen und Projekten bewerben, die dann weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht werden. 15 solcher Projekte sind derzeit in der Umsetzung, erzählt Christian Purrer, Vorstand bei dem Unternehmen. „Einige wurden heuer auch bereits in den Dauerbetrieb übernommen. Zusätzlich wurden langfristige Kooperationen abgeschlossen.“

So arbeite man etwa mit dem australischen Start-up Powerledger zusammen, das sich mit dem dezentralen Energiehandel zwischen Endkunden beschäftigt, erzählt Purrer. Die daraus hervor gegangene Plattform auf Basis der Blockchain-Technologie, die den überregionalen Handel von Photovoltaik-Strom inklusive Abrechnung und Bezahlung mittels kryptografischer Werte ermöglicht, wurde heuer mit einem Innovationspreis ausgezeichnet.

Christian Purrer (Bild links) und Martin Graf

„Der ,Next Incubator’ ist bewusst als losgelöstes Werkzeug für neue Geschäftsbereiche gegründet worden“, sagt Energie-Steiermark-Vorstand Martin Graf. Die Zusammenarbeit beschränkt sich dabei nicht auf die eigene Branche und macht auch an den Landesgrenzen nicht Halt. Seit dem vergangenen Jahr arbeitet das Unternehmen auch mit dem im Silicon Valley beheimateten Plug and Play Center zusammen.

„Uns ist es wichtig, als steirischer Energiedienstleister auch über den Tellerrand zu blicken“, sagt Graf. Die Zusammenarbeit mit Gründern aus allen Teilen der Welt habe für das Unternehmen Türen zu neuen Projekten und Technologien eröffnet, die man im Bereich erneuerbarere Energie und Nachhaltigkeit mit Hochdruck umsetze, erzählt sein Vorstandskollege Purrer.  „Techniken wie Blockchain werden die Branche verändern. Es liegt an uns, diese Entwicklungen zu analysieren und auf Basis unserer langjährigen Erfahrung darauf zu reagieren.“

Die Innovationsplattform habe auch das Unternehmen verändert. „Die Akzeptanz hinsichtlich Veränderungen, aber auch der aktive Wunsch nach Innovation, hat sich im Laufe der vergangenen Jahre stark erhöht, sagt Graf: „Erfolgreich umgesetzte Pilotprojekte sind der Treiber für Innovationen, weil man direkt sieht, was die Projekte bewirken und verändern können.“

Von Start-ups lernen

Was kann die Energie Steiermark von Start-ups lernen? Start-ups seien viel schneller in der Umsetzung, sagt Purrer. „Ein weiterer Punkt ist das flexible Testen der Produkte. Was funktioniert, was funktioniert nicht, was muss ich ändern.“ Umgekehrt würden Start-ups von der Energie Steiermark ein stabiles und sicheres Umfeld bekommen. Das könne viel Druck herausnehmen, sagt Graf: „Der Mix der beiden Welten macht unseren Inkubator so spannend.“ Aus der Innovationsplattform seien  auch bereits  Beteiligungen hervorgegangen, etwa der Mobilitätsmanager Ibiola,  erzählt Purrer.

Und wie geht es mit dem „Next Incubator“ weiter? Viele der Partnerschaften sollen in den nächsten Jahren stärker vernetzt werden, erzählt Graf. Auch die Zusammenarbeit mit Plug and Play werde ausgebaut: „Für Details ist es noch zu früh. Aber eines ist fix: Ohne grüne Energie geht nichts.“

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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