Start-up arbeitet an "Midjourney für 3D"
Viele Produkte, von Möbel bis hin zu Motorrädern, können im Online-Handel den Wünschen der Kund*innen angepasst werden. Dazu werden in einem Online-Konfigurator Teile ausgewählt und das Motorrad oder das Regal den Vorstellungen der Käufer*innen entsprechend neu zusammengestellt, etwa mit variierten Reifen oder Regalbrettern.
Zur Darstellung sind detailgetreue 3D-Visualisierungen der Bauteile notwendig. Um sie zu erstellen, müssen die Teile mit einem 3D-Scanner eingescannt werden. Metallische Teile oder solche, die spiegeln, müssen dabei oft mühsam nachbearbeitet werden. Je nach Komplexität kann die Erstellung des entsprechenden visuellen 3D-Modells bis zu einer Woche dauern.
Das Start-up Nuvo arbeitet an einer Lösung, die es mithilfe Künstlicher Intelligenz innerhalb einer Minute ermöglichen soll, auf Basis von Fotos 3D-Modelle der Bauteile zu erstellen. Anders als verfügbare 3D-Visualisierungen, die sich meist an Konsument*innen richten, biete die Lösung eine hohe Detailgenauigkeit, die für den Einsatz in Unternehmen notwendig sei, sagt Cristian Duguet, der das Start-up heuer gegründet hat.
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Tests mit Partnerunternehmen
Eine Testversion der KI-Lösung ist bereits verfügbar. Sie wird von Partnern des Start-ups aus Österreich, Deutschland, Großbritannien und den USA bereits eingesetzt. Veröffentlicht werden soll die Software in 6 Monaten.
Über ein Credits-Modell sollen die 3D-Visualisierungen erworben werden können. Genutzt werden kann die Software nicht nur für Konfiguratoren im Online-Handel. Bei der Online-Darstellung von Immobilien seien detailgetreue 3D-Visualisierungen ebenfalls hilfreich, sagt Duguet.
Auch zur Erstellung von Gegenständen in virtuellen Welten oder für Augmented-Reality-Anwendungen, bei denen virtuelle Gegenstände in reale Umgebungen eingebettet werden, könne sie zum Einsatz kommen.
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Arbeit an generativem KI-Modell
In Arbeit hat das Start-up auch ein generatives KI-Modell, das wie KI-Bildgeneratoren, die aus Prompts Bilder erstellen, aus Texteingaben detailgetreue visuelle 3D-Modelle generieren soll. "Ein Midjourney für 3D", wie Duguet sagt.
Trainiert wird die Künstliche Intelligenz mit den Scan-Daten der Partnerfirmen. Das sei mit ihnen abgestimmt, heißt es. Viele würden auch historische Daten für das Training des Modells zur Verfügung stellen. Damit sollen Visualisierungen erstellt, modifiziert, animiert und auch in ihre Bestandteile zerlegt werden können.
Einen Investor hat das Start-up, das 10 Mitarbeiter*innen zählt und auch von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) gefördert wird, bereits an Bord. Mit weiteren Investoren aus den USA sei man derzeit in Verhandlung, sagt Gründer Duguet.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Austria Wirtschaftsservice (aws).
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