
Innvoation Corner im Technischen Museum Wien
Technisches Museum holt österreichische Innovationen vor den Vorhang
Das Technische Museum Wien wird wieder zur Bühne für visionäre Ideen. Bereits zum 3. Mal stehen Erfindungen aus Österreich im „Innovation Corner", einem eigenen Ausstellungsbereich, im Rampenlicht.
Start-ups, Forschernde, Studierende und Unternehmen präsentieren hier ihre innovativen Konzepte, die vom heurigen Kooperationspartner, der Austria Wirtschaftsservice (aws), ausgewählt wurden.
➤ Mehr lesen: Heimische Erfindungen, die es ins All geschafft haben
Seit 12. März 2025 ist die Ausstellung für Besucher geöffnet. Folgende 5 Projekte haben es vor den Vorhang geschafft.
1. Solarzellen aus Farbstoffen
Energie aus Farben zu gewinnen, klingt noch nach Utopie, doch eine Schülerin aus Österreich will das ändern. Seit sie 14 Jahre alt ist, nutzt sie natürliche Farbstoffe aus Spirulina oder Roter Beete, um bestimmte Wellenlängen des Sonnenlichts zu absorbieren und damit Strom zu erzeugen.
Noch ist viel Forschung nötig, sagt die Erfinderin, die sich neben der Schule dieser Innovation widmet. Aber in Zukunft könnte die Technologie zum Beispiel in transparenten Fassaden eingesetzt werden, um den wachsenden Strombedarf zu decken.

Projekt Solarzellen aus Farbstoff
© Technisches Museum Wien
2. Independo - ein Kalender ohne Worte
Mit Symbolen und Audios Menschen mit kognitiven Einschränkungen bei der Organisation ihres Alltags unterstützen: Das ist die Idee von Independo, einem Kalender, der ohne Worte auskommt. Denn während digitale Kalender für die meisten Menschen zum Alltag gehören, stellen sie für manche eine Herausforderung dar.
Independo will das ändern und ist mit der Idee 2023 gestartet. Neben der personalisierten Darstellung von Terminen mittels Audio oder Symbolen, gibt es auch eine Tagebuchfunktion, um Erlebtes festzuhalten. In Zukunft soll das System um einen Messenger und eine To-Do-Liste erweitert werden.

Projekt Independo - ein Kalender ohne Worte
© Technisches Museum Wien
3. Der Recell Heimspeicher
Mit der steigenden Nachfrage nach Batterien ist eines bereits absehbar: In Zukunft wird es viele Altbatterien geben. Je nach Anwendung müssen Batterien nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden, obwohl sie noch über einen Großteil ihrer Kapazität verfügen.
➤ Mehr lesen: Technisches Museum zeigt, wie innovativ Österreich sein kann
Ein junges Forscherteam aus Vorarlberg will die gebrauchten Batterien weiter nutzen und hat einen Prototyp für ein Heimspeichersystem entwickelt. Das Besondere an ihrer Idee ist nicht nur die modulare Bauweise, die einen schnellen und werkzeuglosen Austausch der Batteriezellen ermöglicht, sondern auch die effiziente und sichere Nutzung durch ein Batteriemanagementsystem.

Recell Heimspeicher
© Technisches Museum Wien
4. Airmate One - das T-Shirt, das Leben rettet
„Das ist keine Schwimmweste und auch nicht zum Schwimmen gedacht”, sagt Christopher Brummayer, einer der Erfinder von Airmate One. Das ist ein T-Shirt, das Kinderleben retten soll. Auf die Idee kamen die Entwickler durch einen tragischen Unfall in ihrem Heimatdorf, bei dem ein Kind in einem Teich ertrank.
Um dies in Zukunft zu verhindern, wurde das T-Shirt entwickelt, das Eltern warnt, wenn Kinder in Gefahr sind. Ein speziell entwickelter Sensor sorgt dafür, dass sich das T-Shirt bei Wasserkontakt automatisch aufbläst und das Kind in Rückenlage bringt. Zusätzlich machen ein Alarmton und Blinklichter die Betreuungspersonen auf die Gefahrensituation aufmerksam. Der Stoff schützt die Haut außerdem vor UV-Strahlung.

Airmate One - das lebensrettende T-Shirt
© Technisches Museum Wien
5. Wendy Windenergie
Was als Diplomarbeit begann, könnte schon bald einen Beitrag zur dezentralen und nachhaltigen Stromerzeugung leisten. Die Rede ist von Wendy Windenergie, einer europaweit patentierten vertikalen Windkraftanlage. Durch ein Klappensystem und ein optimiertes Rotorprofil kann damit auch bei schwachem Wind Strom erzeugt werden.
Zudem kann die Anlage dank ihrer modularen Bauweise schnell auf- und abgebaut werden und eignet sich laut Hersteller besonders für landwirtschaftliche, industrielle und gewerbliche Betriebe. Im kommenden Jahr will das 1ß-köpfige Team mit der Serienproduktion beginnen.

Wendy vertikale Windkraftanlage
© Technisches Museum Wien
„Jede Erfindung, die wir hier präsentieren, wurde gemacht, um etwas zu verbessern. Wir wollen vor allem jungen Menschen zeigen, dass sie sich trauen können, ihre Ideen einzubringen”, sagt Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technischen Museums Wien. Ab Herbst 2025 werden 5 neue Projekte im Innovation Corner des Technischen Museums Wien vorgestellt.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und dem Technischen Museum Wien.
Kommentare