Windows Phone ist zuletzt auf einen mageren Marktanteil von 1,1 Prozent gefallen
Windows Phone ist zuletzt auf einen mageren Marktanteil von 1,1 Prozent gefallen
© Michael Leitner

Microsoft

57 Prozent Minus: Windows Phone steht vor dem Ende

Microsofts mobiles Betriebssystem steht vor dem Aus. Der US-Konzern konnte im zweiten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres lediglich 4,5 Millionen Lumia-Smartphones verkaufen - im Vorjahr waren es noch 10,5 Millionen Windows Phones. Das entspricht einem Rückgang von 57 Prozent. Der deutliche Einbruch der Verkaufszahlen erfolgt trotz der neuen Flaggschiff-Modelle Lumia 950 und Lumia 950 XL (zum Test), die Anfang Oktober vorgestellt wurden.

Neuer Name wirkt nicht

Microsoft scheint den Anschluss verpasst zu haben. Der massive Rückgang widerspricht dem aktuellen Trend auf dem Smartphone-Markt, der offenbar immer noch nicht gesättigt ist. Laut IDC wurden 2015 mehr als 1,4 Milliarden Smartphones abgesetzt - das entspricht einem Plus von zehn Prozent. Nach wie vor dominieren Samsung (325 Millionen) sowie Apple (231 Millionen) den Markt, dahinter folgt eine große Zahl an chinesischen Herstellern (Huawei, Lenovo, Xiaomi, Oppo). Microsoft ist, genauso wie die ehemaligen Größen Sony und HTC, nur mehr unter "ferner liefen" zu finden.

Da Microsoft derzeit der einzige namhafte Hersteller von Windows Phones ist, verliert auch das dazugehörige Betriebssystem zunehmend an Bedeutung. Der US-Konzern hat im Vorjahr sein mobiles Betriebssystem massiv umgebaut und unter anderem von Windows Phone in Windows 10 Mobile (zum Test) umbenannt. Damit soll verdeutlicht werden, dass hinter dem neuen Betriebssystem eigentlich Windows 10 steht. Zudem will Microsoft Entwickler anlocken, indem man mit neuen Tools Android- und iOS-Apps einfach auf die Windows-Plattform portieren kann.

Neustart als Surface Phone

Doch all das kommt deutlich zu spät. Der Marktanteil von Windows Phone befindet sich bereits seit Monaten im freien Fall, laut den IDC-Zahlen steht man nun bei mageren 1,1 Prozent. "Windows Phone war nie wirklich am Leben. Es hat nie den Durchbruch geschafft", schreibt unter anderem der bekannte Tech-Blogger John Gruber. Auch der Analyst Benedict Evans fällt, wie seine Kollegen vor einigen Wochen, ein ähnlich drastisches Urteil. Seit dem Start von Windows Phone wurden lediglich 110 Millionen Geräte verkauft - in der gleichen Zeit wurden 4,5 Milliarden Android- und iOS-Smartphones abgesetzt.

Nun könnte ein weiterer Neustart erfolgen, allerdings unter einer anderen bekannten Marke. Gerüchten zufolge könnten es schon bald ein "Surface Phone" geben, entwickelt vom Team hinter dem relativ erfolgreichen Tablet Surface. Erste Anzeichen darauf gibt es bereits. So berichtet der üblicherweise gut informierte Microsoft-Blogger Paul Thurrott, dass die Lumia- und Surface-Teams bereits zusammengelegt wurden. Zudem sicherte sich der US-Konzern kürzlich die Domain "surfacephone.com". Für Windows Phone scheint in Redmond kein Platz mehr zu sein.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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