Hausbesitzer wird wegen Fehler in Apples "Find my" terrorisiert
Scott Schuster aus Richmond im US-Bundesstaat Texas hat sich sein Leben wohl auch etwas anders vorgestellt. Regelmäßig stehen bei ihm wütende iPhone-Anwender*innen vor der Tür und verlangen nach ihrem vermissten Handy.
Der Grund ist Apples “Find my Phone”-Funktion. Sie zeigt – fälschlicherweise – immer wieder Schusters Haus als Standort verloren gegangener iPhones an. Bereits seit Jahren stehen regelmäßig Menschen deswegen vor seiner Tür, wie er gegenüber ABC erklärt.
Was im ersten Moment lediglich unangenehm klingt, kann unter Umständen jedoch auch gefährlich werden. “Es gibt viele irrationale Menschen, etwa wenn sie wütend oder betrunken sind, oder eine harte Nacht hatten, in der ihr Telefon verloren oder gestohlen wurde”, so Schuster. Seine größte Angst sei, dass einmal jemand mit einer Waffe vor der Tür steht, so der Software-Entwickler.
Keine Lösung
Schuster hat bereits mehrmals versucht, mit Apple Kontakt aufzunehmen, wie aus Unterlagen hervorgeht, die ABC vorliegen. Auch eine offizielle Beschwerde wurde eingereicht, die bei Apple als “erledigt” gilt. Gelöst ist das Problem dennoch nicht.
Auch wenn die Nachbar*innen die Sache mit Humor sehen und Schuster als scherzhaft als “iPhone-Dieb” bezeichnen, kann er selbst nicht über den Sachverhalt lachen. Vor allem seine Kinder seien belastet. “Einmal hatten wir einen Vorfall um 3 oder 4 Uhr früh, danach konnte meine Tochter nicht mehr schlafen”, so Schuster.
Problem mit Apple Maps
Was genau der Grund für den Fehler sein könnte, ist nicht bekannt, Schuster hat jedoch eine Theorie, wie AppleInsider schreibt. So war sein Haus das erste, das in der Siedlung gebaut wurde. Es diente als Haus für Touren für Interessierte, die dorthin ziehen wollen. Das führte nun dazu, dass alle Häuser in der Siedlung eine Adresse in Apple Maps haben, nämlich Schusters. Wenn also in der Gegend ein iPhone verloren geht, führt Apple Maps zu seinem Haus.
Ob das wirklich der Grund für den Fehler ist, ist jedoch unklar. Apple wurde im Zuge der Berichterstattung von mehreren Medien kontaktiert, eine offizielle Antwort blieb jedoch aus. Der iPhone-Hersteller sei aber an dem Problem nach wie vor dran, wie es heißt.
77-Jährige klagt Polizei
Erst Ende des vergangenen Jahres wurde eine Pensionistin stundenlang festgehalten, weil die Polizei Standortangaben einer Smartphone-App falsch interpretierte.