Raus aus der Lade: 12 Apps für dein altes Smartphone
Die Veröffentlichung der nächsten Galaxy-Generation von Samsung macht wieder einige Geräte weltweit obsolet. Während der jährliche Smartphone-Wechsel nicht mehr im Trend zu liegen scheint, verkümmern weiterhin Millionen von Smartphones in irgendwelchen Laden. Statt das alte Smartphone anstauben zu lassen, können wir es aber auch einer neuen Aufgabe zuführen.
Wir stellen euch diese Apps für alte Smartphones vor:
- Unified Remote: iOS und Android
- Fotoo: Android
- Digital Photo Frame: iOS
- Octo4a: Android
- OctoPod: iOS
- OctoApp: Android
- EpocCam: iOS
- DroidCam: Android
- Alfred: iOS und Android
- SmartThings, ThinQ, Google Home: iOS und Android
Maus und Tastatur - Unified Remote
Dank des Touchscreens eignet sich ein altes Smartphone perfekt als Eingabegerät. Mit Unified Remote können wir gemeinsam mit dem jeweiligen Companion Geräte auf Windows-, Linux- und macOS-Basis steuern.
Unified Remote agiert dabei sowohl als Maus, als auch als Tastatur und ermöglicht so Eingaben in unterschiedlichsten Settings. Der Media-PC am Fernseher, der Server im anderen Stockwerk oder eigens entwickelte Kreation beispielsweise auf einem Arduino lassen sich so bequem steuern.
Neben klassischem Input unterstützt Unified Remote außerdem Dateiverwaltung und Mediensteuerung verschiedenster Anwendungen, darunter VLC, Netflix oder Plex. Diese Zusatzsteuerungen sowie individuell anpassbare Steuerungen sind aber nur gegen Aufpreis erhältlich. Einmalig 5,99 Euro werden hierfür fällig.
Unified Remote ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Für den vollständigen Funktionsumfang ist ein Abonnement erforderlich.
Digitaler Bilderrahmen – Fotoo, Digital Photo Frame
Dank immer größer werdender Bildschirme eignen sich alte Smartphones (und natürlich Tablets) perfekt als digitale Bilderrahmen. Die Apps Fotoo und Digital Photo Frame ermöglichen uns eine schnelle und unkomplizierte Verwandlung.
Einmal installiert, können wir aus verschiedenen Foto-Quellen wählen. Unter anderem lassen sich Fotos aus iCloud, Google Photos und Dropbox beziehen. Selbstverständlich kann aber auch das lokale Album auf dem Gerät verwendet werden. Beide Apps ermöglichen auf Wunsch auch das Einblenden einer Uhr und Wetterdaten.
Außerdem können Darstellungszeit, Übergangsanimationen und Reihenfolge bestimmt werden. Fotoo erlaubt uns zudem das Abspielen von Hintergrundmusik und einen Zeitplan, um die Slideshow automatisch zu starten.
Fotoo ist kostenlos für Android erhältlich.
Digital Photo Frame ist kostenlos für iOS erhältlich. Für den vollständigen Funktionsumfang ist ein Abonnement ab 10,49 Euro pro Jahr erforderlich.
3D-Druck - Octo4a, OctoPod, OctoApp
Besitzer*innen eines 3D-Druckers kennen das Thema. Ein neuer Print wird gestartet, die Laufzeit beträgt mehrere Stunden und die Angst, dass der Druck unbemerkt scheitert, wächst. Um nicht alle 15 Minuten zum Drucker hechten zu müssen, gibt es Software wie OctoPrint.
Dies erlaubt uns die Überwachung und Steuerung des Druckers aus der Ferne. OctoPrint agiert dabei als Server, den wir über eine Weboberfläche oder per App ansteuern können. Während oft ein Raspberry Pi für diesen Zweck eingesetzt wird, lässt sich auch ein altes Android-Smartphone dafür nutzen
Die App octo4a verwandelt unser Smartphone in einen OctoPrint-Server. Einmal installiert und per USB mit dem 3D-Drucker verbunden, können wir Drucke starten, pausieren oder abbrechen, sämtliche Bewegungen kontrollieren und über die Smartphone-Kamera den Druck aus der Ferne beobachten. Neben der über einen beliebigen Browser erreichbaren Weboberfläche gibt es dafür auch eigene Apps wie OctoPod oder OctoApp, die sich mit dem OctoPrint-Server verbinden können.
octo4a ist kostenlos über Github erhältlich. OctoPod ist kostenlos für iOS und OctoApp kostenlos für Android erhältlich.
Webcam - EpocCam, DroidCam
Wer Teams und Co. doch lieber direkt auf dem PC einsetzt, braucht in den meisten Fällen auch eine Webcam. Haben wir keine eigenständige Webcam, ist die Integrierte zu schlecht oder braucht es Ersatz im Notfall, kommt uns ein altes Smartphone zur Rettung.
Dank der Apps EpocCam und DroidCam können wir im Handumdrehen die Smartphone-Kamera als Webcam nutzen. Neben der App müssen wir dafür lediglich die Software auf dem jeweiligen PC installieren. In Teams, OBS und Co. lässt sich dann EpocCam und DroidCam als Quelle für Kamera und Mikrofon auswählen.
Die Verbindung zwischen Smartphone und PC findet entweder kabellos per WLAN oder über ein USB-Kabel statt. Während die Apps eine kostenlose Basisversion anbieten, schöpfen wir das volle Potenzial erst mit der Vollversion aus. Hier stehen uns unter anderem 1080p, HDR, Filterfunktionen und die Entfernung des Wasserzeichens bei EpocCam zur Verfügung. DroidCam bietet in der bezahlten Variante HD-Modi, Kameraeinstellungen sowie eine Auto-Mute-Funktion.
EpocCam ist kostenlos für iOS erhältlich. Die Vollversion ist um einmalig 8,99 Euro für iOS erhältlich.
DroidCam ist kostenlos für Android erhältlich. DroidCamX ist um 4,99 Euro für Android erhältlich.
Überwachungskamera - Alfred
Neben der Webcam lässt sich die Kamera des alten Smartphones natürlich auch als Überwachungskamera einspannen. Die App Alfred hat sich auf genau diesen Einsatzzweck spezialisiert und stellt ein darauf zugeschnittenes Angebot zur Verfügung. Alfred wird dafür sowohl auf dem alten als auch auf unserem aktuellen Smartphone installiert.
Nachdem auf beiden Geräten der Alfred-Account angemeldet wurde, können die Geräte zur Überwachung per QR-Code hinzugefügt werden. Alfred listet uns dabei die Smartphone-Kameras ähnlich wie bei klassischen Überwachungskameras von Eufy, Arlo und Co. auf. Neben Livestreaming bringt Alfred Features wie Bewegungsmelder, 2-Wege-Audio und Cloud-Speicher mit.
Haben wir mehrere Smartphones, kann die App diese auch zu einem 360-Grad Video zusammenfassen. Während Alfred sich auch in der kostenlosen Version gut nutzen lässt, bietet uns die Premium-Variante HD-Streams, Aufnahmen sowie die Entfernung der Werbung. 4,49 Euro pro Monat werden dafür fällig.
Alfred ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Für den vollständigen Funktionsumfang ist ein Abonnement erforderlich.
TV-Fernbedienung – SmartThings, ThinQ, Google Home
Während die IR-Schnittstelle heutzutage eine Seltenheit bei Smartphones ist, lassen sich die meisten Fernseher dank LAN-Anbindung über das Netzwerk steuern. Je nach Fernseher gibt es dafür verschiedenste Angebote. Wer einen Samsung TV mit Tizen-Betriebssystem sein Eigen nennt, kann beispielsweise auf die SmartThings App zurückgreifen.
WebOS-Geräte von LG lassen sich über die neue ThinQ-App steuern. Und auch Android TV lässt sich mehr oder weniger bequem verwalten. Hierfür ist lediglich eine eingerichtete Google Home App notwendig. Obwohl es dutzende sich als Universalfernbedienung bezeichnende Apps in den Stores gibt, konnte mich keine überzeugen.
Im Test gehörten Verbindungsabbrüche und fehlende Unterstützung für eigentlich unterstützte Modelle zur Tagesordnung. Die Flut an Werbung, die teils für horrende Summen entfernt werden musste, machte dabei teils sogar das Einrichten der Apps unmöglich.
SmartThings ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.