Die besten Apps zur Pflanzen-Erkennung für iOS und Android
Wenn es im Garten oder auf dem Balkon wieder rund geht, begegnen uns hin und wieder auch Pflänzchen, welche wir noch nie gesehen haben oder einfach nicht wiedererkennen. Vor Jahren eingesetzt oder wild dazugekommen, war es bisher ohne Botaniker im Umfeld gar nicht so leicht, trotzdem die Identität der grünen Freunde zu klären.
Dank einiger Apps gehört dieses Problem aber der Vergangenheit an. Heute braucht es nur noch ein Smartphone bzw. eine Kamera und die Pflänzchen sind mit der richtigen App in wenigen Sekunden identifiziert.
Wir stellen euch diese Pflanzen-Erkennungs-Apps vor:
- PlantNet: iOS und Android
- iNaturalist: iOS und Android
- PlantSnap: iOS und Android
- PictureThis: iOS und Android
- Google und Google Lens: iOS und Android
PlantNet
Eine der beliebtesten und auch umfangreichsten Apps im Bereich der Pflanzen-Erkennung ist PlantNet. Die in Frankreich entwickelte App hat sich vor allem der Erforschung der Biodiversität verschieben. Nachdem wir PlantNet heruntergeladen haben, kann es sofort losgehen. Lediglich eine Abfrage über die vorherrschende Flora müssen wir bestätigen.
Diese können wir mittels GPS, per manueller Karte oder über eine eigene Themenliste wählen. Möchten wir unsere Beobachtungen mit der Community und vor allem Wissenschaftler*innen teilen, können wir außerdem noch einen Account anlegen. Möchten wir das nicht, lässt sich dieser Schritt aber auch ganz einfach überspringen. Danach landen wir direkt im Dashboard der App. Hier kommt die App direkt zum Punkt. Prominent in der Mitte platziert ist der Button zur Pflanzenbestimmung.
Hierüber können wir direkt ein Foto der zu bestimmenden Pflanzen knipsen. Ist das Foto einmal hochgeladen, spuckt uns PlantNet innerhalb von Sekunden ein oder mehrere Ergebnisse aus. Während der Kirschlorbeer sofort identifiziert wurde, war die junge Tomatenpflanze nur eines von vielen Ergebnissen. Ist sich die App sicher, bekommen wir nur eine kleine Auswahl präsentiert. Sofern die Aufgabe kniffliger ist, bekommen wir aber auch mehrere Ergebnisse zur Durchsicht serviert. PlantNet blendet zu jedem Ergebnis neben dem lateinischen Namen auch einen potenziellen Trivialnamen und die Wahrscheinlichkeit einer Übereinstimmung ein.
Tippen wir auf das „i“-Symbol neben dem jeweiligen Ergebnis, erhalten wir außerdem noch Zusatzinfos wie andere Bezeichnungen, Gebrauch oder Pflanzenfamilie. Zusätzlich zur Erkennung können wir in der App auch einfach stöbern. Im Reiter „Ladung“ finden sich Uploads der Community, die ihre eigenen Pflanzen teilen.
Unter „Arten“ können wir zudem verschiedenste Pflanzenfamilien und -gattungen durchsuchen. Neben den guten Suchergebnissen ist aber wohl der Preis eines der besten Features von PlantNet. Die App ist rundherum kostenlos und verlangt keinerlei schröpfende Wochenabos von uns.
iNaturalist
Ebenfalls auf eine offene Community und Forschung im Hintergrund setzt die App iNaturalist. Auch hier können wir Pflanzen identifizieren lassen, darüber hinaus beschäftigt sich die Anwendung aber auch mit Insekten und Tieren. Nach dem Download der App gibt es eine kurze Einführung zu den Hintergründen von iNaturalist. Auch hier können wir auf Wunsch einen Account anlegen, der uns die vollumfängliche Nutzung der Community-Features erlaubt. Pflicht ist die Registrierung aber nicht, wir können den Schritt einfach überspringen, um direkt im Dashboard zu landen.
Möchten wir direkt mit der Identifizierung starten, müssen wir auf den Reiter „Beobachtung“ tippen. Hier können wir ein Foto knipsen, eines aus der Galerie auswählen oder sogar Ton aufnehmen. Außerdem können wir eine Beobachtung ohne Foto hinterlegen. Wie einen Tagebucheintrag bereitet die App dann unsere Beobachtung auf. Neben dem Foto können wir Bemerkungen hinterlegen, Datum und Ort eintragen und angeben, ob wir die Pflanzen kultivieren. Im Abschnitt „Was hast du gefunden“ können wir uns dann Vorschläge von der App geben lassen, welche Pflanze wir nun vor uns haben.
Im Test konnte die App einen Kirschlorbeer sofort erkennen, die frisch gezogenen Tomatensetzlinge aber waren aufgrund ihres noch jungen Stadiums eine zu große Herausforderung. Sofern wir die Infos zu den jeweiligen Pflanzen aber schon besitzen, können wir diese im Eintrag hinterlegen und so die App unterstützen. Was andere Nutzer*innen der App treiben, können wir im Reiter „Erkunden“ sehen.
Dort lassen sich über die Karte aktuelle Einträge von anderen einsehen. Neben Pflanzen sind hier auch viele Insekten zu sehen, die einen Einblick in die Biodiversität in unserer Umgebung erlauben. Im Reiter „Ich“ können wir unsere eigenen Einträge sammeln, bearbeiten und erneut betrachten. Auch iNaturalist stellt die Forschung in den Vordergrund und bietet die App vollkommen kostenlos an, In-App-Käufe oder Einmalzahlungen gibt es nicht.
PlantSnap
Eine weitere App mit vollem Fokus auf der Identifikation von Pflanzen ist PlantSnap. Auch PlantSnap gehört zu den unkomplizierten Apps im Bunde, verlangt doch auch sie keinerlei Registrierung. Zum ersten Start der App gibt es eine kurze Einführung, die uns das Projekt näherbringt. Danach können wir direkt durchstarten. Ähnlich den anderen Anwendungen in dieser Kategorie setzt auch PlantSnap auf eine Mischung aus Community und Forschung. Im Dashboard der App gelandet, können wir direkt mit dem Testen der App starten.
Über den Reiter „Snap“ können wir direkt Bilder zur Identifikation hochladen, indem wir direkt Fotos anfertigen oder unsere Galerie bemühen. Um die Ergebnisse laut App zu verbessern, sollen wir die jeweiligen Fotos dann noch direkt zuschneiden. Nach dem Tippen auf Weiter werden die Fotos dann zur Identifikation hochgeladen. Auch PlantSnap hatte mit einem klassischen Kirschlorbeer keine Probleme, versprühte aber mit seinen zusätzlichen potenziellen Ergebnissen etwas Unsicherheit. Bei der Identifikation der selbst gezogenen Jungpflanzen war dann aber für die App Endstation.
Statt hier zumindest ähnliche Ergebnisse zu zeigen, kamen plötzlich Kakteen und Grünalgen zum Vorschein. Im Falle einer richtigen Identifikation hält PlantSnap aber einige Zusatzinformationen bereit. Neben einer Fachbezeichnung erhalten wir eine umfangreiche Beschreibung sowie Angaben zu Größe und Eigenschaften wie Frosthärte und richtiger Standort. Auch bei PlantSnap ist ein Community-Feature integriert, das uns das Betrachten von Pflanzen in unserer Umgebung ermöglicht.
Haben wir uns einen Account zugelegt, können wir Aufnahmen außerdem liken und kommentieren. Im Reiter „Entdecken“ können wir obendrein die Umgebung nach Einträgen durchsuchen. Während PlantSnap kostenlose Basisfunktionen bietet, braucht es für den vollen Funktionsumfang monetären Einsatz. 2,99 Euro pro Monat oder 19,99 Euro pro Jahr werden dann für die vollumfänglich Datenbank und unbegrenzte Abfragen fällig.
PlantSnap ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
PictureThis
Auch die App PictureThis hat sich auf sie Identifikation von Pflanzen spezialisiert. PictureThis gehört sicherlich zu den beliebtesten Apps in diesem Genre, ist aber gleichzeitig auch eine der teuersten. Beim ersten Start der App erhalten wir eine kurze Einführung, um dann direkt mit der harten Realität konfrontiert zu werden. Ohne Abonnement können wir nämlich nicht einmal die App ordentlich starten, wie PictureThis zumindest suggeriert. Tatsächlich gibt es aber einen farblich versteckten Cancel-Button.
Ein Test-Abonnement steht aber immerhin auch zur Verfügung, sieben Tage lang können wir also zumindest testen, ob die App überhaupt etwas taugt. Haben wir das Geschäftliche erstmal hinter uns gelassen, kann es direkt losgehen. Auch bei PictureThis steht natürlich der Upload von Fotos im Vordergrund. Zentral platziert finden wir den Foto-Button vor, der uns das Aufnehmen eins Fotos oder den Upload aus der Galerie erlaubt. Auch hier habe ich wieder einen ausgewachsenen Kirschlorbeer sowie Tomatensetzlinge hochgeladen.
PictureThis konnte auf Anhieb beide erkennen. Besonders interessant an der App ist aber nicht nur die herausragende Identifikation. PictureThis liefert im Vergleich zu den anderen Apps auch die meisten Informationen zur Pflanze. Die Info-Tafel enthält bei manchen Einträgen Dutzende alternative Namen. Außerdem erhalten wir eine umfangreiche Beschreibung sowie verschiedenste Merkmale zum Durchlesen, darunter etwa die Lebensdauer, Wuchshöhe, Farbe und Kronendurchmesser. Auch reichlich Informationen zu Bedingungen und der optimalen Pflege bekommen wir serviert.
Auf einer Karte können wir außerdem die Verbreitung über die Welt einsehen. Möchten wir alle unsere Pflanzen dokumentieren, können wir die jeweiligen Ergebnisse zum eigenen virtuellen Garten hinzufügen. PictureThis greift uns aber noch weiter unter die Arme. Mit dem Feature „Diagnose“ untersucht die App unsere Pflanzen nach Krankheiten. Konnte ein Problem identifiziert werden, erhalten wir Informationen und Ratschläge zur potenziellen Behandlung. Im Reiter „Mehr“ können wir zudem Informationen zu verschiedensten Merkmalen einholen.
Wollen wir etwa wissen, ob eine Pflanze giftig für Haustiere ist, hat die App dafür ein eigenes Feature. Diese Zusatzfeatures haben am Ende des Tages aber auch ihren Preis. 29,49 Euro pro Jahr werden fällig, wollen wir nicht bei der Anzahl der Identifikationen und bei den Zusatzfeatures beschränkt werden. Während die App in Sachen Features und Qualität zu meinen absoluten Lieblingen gehört, rechtfertigt sich der Preis nur für Nutzer*innen, die laufend Informationen über Pflanzen benötigen.
Google Lens
Während sich spezialisierte Apps zur Pflanzen-Identifikation schnell herunterladen lassen, möchte das nicht jeder für die gelegentliche Abfrage. Wer bereits die Google-App auf dem Smartphone hat, kann sich aber auch damit Abhilfe schaffen. Durch die Integration von Google Lens in Googles Such-App oder auf Android als eigentständige App, können wir auch hier ganz einfach Bilder hochladen, um diese von Google identifizieren zu lassen.
Nach dem Öffnen der Google-App müssen wir dafür lediglich in der Suchmaske das Lens-Symbol auswählen. Hier können wir dann direkt ein Foto anfertigen oder aus der Galerie hochladen. Auch Google Lens konnte die beiden Testobjekte, Kirschlorbeer und junge Tomate, einwandfrei identifizieren. Für etwaige Zusatzinformationen müssen wir bei Google Lens dann die jeweiligen Seiten bemühen, auf denen mehr zur jeweiligen Pflanze zu lesen ist.
Google ist kostenlos für iOS erhältlich. Google Lens ist kostenlos für Android erhältlich.