Coronavirus-Info per Katastrophen-App: So funktioniert das Warnsystem
Donnerstagfrüh informierte das Bundesinnenministerium (BMI) die österreichische Bevölkerung per Benachrichtigung in der KATWARN-App über das Coronavirus.
Per bundesweiter Benachrichtigung über die Katastrophenwarnungs-App wurden entsprechende Information über Schutzmaßnahmen, zuständigen Behörden und weiterführenden Links versendet.
Wann und wie kommen derartige Benachrichtigungen zustande und wer verschickt sie? Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Warnung oder Information?
Grundsätzlich können mit dem KATWARN-System Informationen und Warnungen versandt werden. Bei der aktuellen Coronvirus-Meldung handelt es sich nicht um eine Warnung, sondern lediglich um eine Information, wie am blau hinterlegten i-Symbol zu erkennen ist. Eine Warnung würde in roter Signalfarbe dargestellt werden.
Wer verschickt solche Benachrichtigungen?
Im aktuellen Fall wurde die Information direkt aus dem BMI versandt. Es ist aber auch möglich, dass Warnungen oder Informationen von anderen Behörden oder Stellen erstellt werden. Beispielsweise hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) einen Zugang zu KATWARN und kann entsprechende Unwetterwarnungen eigenständig versenden. Meist geschieht dies in Absprache mit den Landeswarnzentralen der betroffenen Bundesländer.
Anders herum, können sich auch die Bundesländer beziehungsweise ihre Landeswarnzentralen an das Innenministerium wenden. In so einem Fall kann das BMI im Auftrag und in Absprache mit den Bundesländern eine Information beziehungsweise eine Warnung versenden.
Wie oft wird per KATWARN gewarnt oder informiert?
Bundesweite Warnungen oder Informationen wie die aktuelle Coronavirus-Information kommen in der Regel recht selten vor. Zuletzt wurde eine solche Nachricht im vergangenen Oktober versandt. Damals kam es zu einer Störung bei den Notrufnummern. Außerdem wurden in der Vergangenheit bereits mehrfach bundesweit über Vermisstenfälle informiert.
Lokale Warnungen oder Informationen kommen häufiger vor. In diesen Fällen handelt es sich meist um Warnungen vor Unwettern, herannahenden Gewittern oder gröberen Schneefällen.
Wovor wird gewarnt?
"Vor Extremwettergefahren, Naturkatastrophen oder polizeilichen Extremgefahren – ob das jetzt eine Großdemonstration ist, die den Verkehr lahmlegt, oder eines jener anderen Extremereignisse, die wir in Europa zuletzt erlebt haben", hieß es 2018 gegenüber der futurezone aus dem Innenministerium.
Über KATWARN
KATWARN wurde ursprünglich in Deutschland entwickelt und 2017 für Österreich adaptiert. Das Innenministerium hat eine Lizenz für das System erworben und stellt es Behörden, Ministerien und Bundesländern zur Verfügung.
Die österreichische App-Version von KATWARN wurde rund 100.000 Mal aus den App-Store heruntergeladen. Hier gibt es die App zum Download – Android und iOS.