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Amazon Web Services eröffnet Büro in Wien

Wenn man heute eine App öffnet, eine Webseite aufruft oder sonst einen Internet-basierten Dienst wie Online-Banking verwendet, dann sind die Chancen hoch, dass im Hintergrund alle notwendigen Prozesse über ein Rechenzentrum von Amazon abgewickelt werden. Während die meisten Menschen Amazon als Online-Versandhändler wahrnehmen, ist die wahre Cash-Cow des Konzerns die Tochterfirma AWS (Amazon Web Services).

Zu den größten Kunden von AWS zählen unter anderem Airbnb, die NASA und Netflix. Außerdem nutzen angeblich 80 Prozent der DAX-Unternehmen die Dienste von AWS. In Österreich nutzen beispielsweise die Raiffeisen Bank International, Skidata oder mySugar die Cloud von Amazon.

Ende 2019 hatte AWS bei Cloud-Computing weltweit einen Marktanteil von 32,6 Prozent. Damit war die Amazon-Tochterfirma Marktführer vor Microsoft mit 16,9 Prozent und Google mit 6,9 Prozent. Im Geschäftsjahr 2018 hat die Amazon-Tochterfirma AWS einen Gewinn von 7,2 Milliarden eingefahren. Das ist ungefähr die Hälfte des Gesamtgewinns des Amazon-Konzerns.

Große Nachfrage in Österreich

Nun hat die Amazon-Tochter auch ein Büro am Wiener Kohlmarkt eröffnet. "Um die wachsende Kundennachfrage direkt vor Ort bedienen zu können", wie Jochen Walter, Österreich-Chef bei Amazon Web Services am Mittwoch vor Journalisten sagte. Wie viele Mitarbeiter in Wien künftig beschäftigt werden, will das Unternehmen nicht verraten.

AWS sei gerade dabei, lokale Teams vor Ort aufzubauen. Unter anderem können dadurch so genannte Solution Architects die AWS-Kunden beim Design von Lösungen beraten. Auch lokale Events, Meet-ups, Schulungen und Trainings werden von der Amazon-Tochterfirma in Österreich angeboten.

Auch Start-ups und KMU im Fokus

Amazon Web Services richte sich nicht nur an Großkunden, so Walter. Zunehmend stehen bei AWS auch kleinere und mittlere Unternehmen im Fokus. Etwa mit dem Angebot "Amazon Lightsail" geht der Konzern in direkte Konkurrenz mit kleineren, regionalen Web-Hostern. Auch mit den österreichischen Unternehmen A1 und Fabasoft konkurriert AWS zunehmend.

Das "AWS Activate Program" richtet sich beispielsweise speziell an Start-ups. Dabei erhalten junge Unternehmer sogenannte AWS-Credits im Gegenwert von bis zu 100.000 Dollar mit denen sie AWS-Dienste dann kostenlos nutzen können.

(Symbolbild)

AWS steht Start-ups auch beratend zur Seite und gliedert die Jungunternehmer in die AWS-Community ein, sodass sie mit potentiellen sowie relevanten Kooperationspartner im AWS-Ökosystem vernetzt werden. "Wir wollen damit Start-ups beim Einstieg helfen, sodass sie sich gerade in der Anfangsphase auf das eigene Geschäft konzentrieren können", erklärt Walter.

Kein eigenes Rechenzentrum in Österreich

Wie nahezu alle Cloud-Anbieter hält sich AWS bedeckt, wenn es um den exakten Standort ihrer Rechenzentren geht. Laut der AWS-Website unterhält das Unternehmen mehrere Rechenzentren in Europa, unter anderem in Deutschland, Großbritannien, Irland und Frankreich

In Österreich betreibt AWS kein eigenes Großrechenzentrum. Stattdessen zählt Wien zu den so genannten "AWS Edge Locations" an denen Amazon Infrastruktur vor Ort nutzt, um Inhalte noch schneller zur Verfügung zu stellen und niedrigere Latenzzeiten gewährleisten zu können. 

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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