Apple spottet über Microsofts „Recall“-Fiasko
Diese Woche hat Apple KI-Funktionen für das iPhone, iPad und Macs vorgestellt. Die offizielle Ankündigung von Apple Intelligence erfolgte im Rahmen der Keynote der hauseigenen Softwaremesse WWDC.
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Nach der Keynote gab es freilich noch weitere Veranstaltungen und Programmpunkte. Einer davon war ein Gespräch auf der Bühne mit Craig Federighi, Senior Vice President of Software Engineering, John Giannandrea, Senior Vice President Machine Learning and AI Strategy und Greg Joswiak, Vice President of Worldwide Marketing.
Geleitet wurde das Gespräch vom Blogger John Gruber. Dieser fragte, ob sie frustriert seien, wegen Microsofts Recall-Funktion. Schließlich würde dies das Vertrauen der Menschen in KI-Funktionen untergraben, wenn die Informationen über alles, was Menschen auf ihren Windows-11-Systemen gemacht haben, im Klartext gespeichert werden.
„Sind wir frustriert über die Fehlschläge unserer Mitbewerber? Ist das die Frage?“ sagt Joswiak. Das Publikum bricht in Gelächter aus, gefolgt von Jubel. Nachdem wieder etwas Ruhe im Saal ist, ergänzt Joswiak: „Die Antwort ist nein.“ Danach folgt nervöses Lachen auf der Bühne, weil wohl weder Gruber noch Federighi und Giannandrea mit so viel Schadenfreude gerechnet haben.
Sicherheitsbedenken bei Recall
Eigentlich hätte Recall am 18. Juni für die neuen Geräte der Reihe Copilot+ PC verfügbar werden sollen. Am Donnerstag wurde bekannt, dass der Start verschoben und erst im kleineren Rahmen im Insider-Programm getestet wird.
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Microsoft reagierte damit auf massive Kritik an der KI-Funktion. Bei Recall werden automatisch alle paar Sekunden Screenshots aufgenommen, Eine KI mit Bilderkennung analysiert die Screenshots und ermöglicht so eine Suchfunktion, die laut Microsoft alles beinhaltet, was man je am PC gemacht hat. Als Medien zur Sicherheit von Recall fragten, sagte Microsoft, dass Hacker die so gesammelten Daten nicht abgreifen können.
Wie ein IT-Sicherheitsforscher und Ex-Microsoft-Mitarbeiter herausgefunden hat, werden die Daten von Recall im Klartext und unverschlüsselt gespeichert. Hacker könnten mit gängigen Methoden darauf zugreifen und Malware kreieren, die automatisch die Recall-Daten abgreift. Dadurch würden die Hacker alles sehen, was die User*innen jemals auf ihren PCs gemacht haben.