Ein Österreicher unter 100 letzten Mars-One-Kandidaten
Nur noch 100 Personen haben nun die Chance auf ein Ticket für Mars One, das privat finanzierte Raumfahrtprojekt, welches eine Kolonisierung des Mars vorsieht. Die 100 verbliebenen Kandidaten wurden durch eine Interview-Runde ermittelt, die die dritte Auswahlrunde für Mars One darstellte. Anfänglich hatten sich 200.000 Personen um eines der Tickets zum Mars ohne Wiederkehr beworben, darunter fünf Österreicher.
In der vorangegangenen Auswahlrunde waren noch zwei Österreicher im Rennen, darunter der 32-jährige Physiker Christopher Vasko - den die futurezone interviewt hat - und der 39-jährige Musiker und Musikmagazin-Herausgeber Günther Golob. Letzterer hat es nach der nunmehr dritten Auswahlrunde unter die verbliebenen 100 Kandidaten geschafft.
50 Frauen, 50 Männer
Unter den 100 Kandidaten befinden sich 50 Frauen und 50 Männer. Der Großteil ist zwischen 26 und 35 Jahren alt. Der jüngste potenzielle Raumfahrer ist 19 Jahre alt, der älteste 60. Über 70 Prozent haben einen Hochschulabschluss. Amerika und Europa stellen gemeinsam 70 Prozent aller Kandidaten. Die verbliebenen 100 Personen stammen aus insgesamt 35 Ländern.
One-Way-Ticket
Zur Verkündung der Drittrunden-Auswahl betont Mars-One-Mitbegründer und CEO Bas Lansdorp, dass es sich bei dem geplanten Raumfahrt-Projekt um eine Mission handelt, die die permanente Besiedelung des Mars anstrebt. Alle Mars-One-Raumfahrer müssten sich sicher sein, den Rest ihres Lebens auf dem Nachbarplaneten der Erde zu verbringen.
Dort sollen sie großteils von lokalen Ressourcen leben. Sauerstoff und Nahrung sollen in einer modulartig aufgebauten Raumstation selbst erzeugt werden. Die ersten vier Siedler sollen den Planeten im Jahr 2025 erreichen, danach soll die Kolonie alle zwei Jahre um weitere vier Siedler erweitert werden.
Zweifel an Durchführbarkeit
Zur Durchführbarkeit des Projekts gibt es einige Zweifel. Das MIT prophezeite etwa frühe Todesfälle durch die Überproduktion von Sauerstoff durch Pflanzen in der Raumstation. Viele Fragen, vor allem jene nach einem wirksamen Strahlungsschutz für die Mars-Kolonisten, sind weiterhin ungeklärt.
Mars One hält unterdessen an seinem Vorhaben fest. Kooperationen mit namhaften Raumfahrtunternehmen und Raumfahrtagenturen sollen die technologischen Voraussetzungen sicherstellen. Finanziert werden soll das Projekt durch den Verkauf von TV-Lizenzen, großflächiges Sponsoring und private Spenden.