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Fabrikarbeiter verklagt Tesla, nachdem ihn Roboter bewusstlos schlägt

Peter Hinterdobler arbeitete als Roboter-Techniker in Teslas Tremont-Fabrik in Kalifornien. Aber im Juli 2023 wurde er bei Abbauarbeiten bewusstlos, weil ihn ein Roboter einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst hatte. Weil das sein Leben massiv zum Schlechteren wendete, verklagt Hinterdobler seinen einstigen Arbeitgeber nun auf 51 Millionen Dollar Schadensersatz, berichtet The Independent.

Der Unfall ereignete sich, als Hinterdobler einem anderen Ingenieur beim Auseinanderbauen eines Roboters half, der sonst am Fließband das Tesla Model 3 zusammenbaut. „Als der Ingenieur versuchte, den Motor an der Roboterbasis zu entfernen, um an das interne Schlauchpaket zu gelangen, löste sich der Roboterarm plötzlich und ohne Vorwarnung mit großer Kraft“, heißt es in der Klage.

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Enorme Wucht ließ Techniker bewusstlos werden

Der Roboterarm soll Hinterdobler mit voller Wucht am Kopf getroffen haben, „was dazu führte, dass er zu Boden geschleudert wurde und das Bewusstsein verlor, neben anderen Verletzungen“, heißt es in der Klage.

Der Unfall hatte für den Mann ernste Folgen: Insgesamt sollen ihm bisher bereits eine Million Dollar an Kosten für medizinische Ausgaben entstanden sein, 6 Millionen sollen noch dazu kommen. Zusätzlich verlangt der frühere Roboter-Techniker noch 20 Millionen Schmerzensgeld, 10 Millionen für die psychischen Folgen, eine Million für bisherige Gehaltseinbußen, 8 Millionen für die noch zu erwartenden sowie 5 Millionen für Haushaltskosten. 

Hat sich Tesla zu wenig um die Sicherheit gekümmert?

Neben Tesla wird auch die Roboterfirma FANUC als Mitbeschuldigter im Rechtsstreit geführt. Hinterdobler sieht die Schuld bei Tesla und FANUC, weil der Roboter in einem Bereich aufgestellt wurde, der eigentlich nicht für solche Geräte vorgesehen war. 

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Außerdem habe Tesla beim Betrieb des Roboters nicht die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten: Der Zustand des Roboters habe die Demontage gefährlich gemacht. 

Neben weiteren Vorwürfen behauptet der Kläger auch, dass Tesla Videoaufnahmen von dem Vorfall geheim halte. FANUC wirft Hinterdobler wiederum vor, dass es nicht ausreichend über die sichere Bedienung informiert und der Roboter deswegen auf „gefährliche und unerwartete Weise“ versagt habe.

Nicht der erste Roboter-Unfall

Es war nicht der erste Roboter-Unfall bei Tesla. 2012 wurde ein anderer Mitarbeiter in der Gigafactory in Austin, Texas ebenfalls von einem Roboter „attackiert“. Dieser soll dem Mann seine Klauen in den Rücken gerammt und ihn gegen die Wand gedrückt hatte. 

Auch die Roboterfirma FANUC war bereits mit mehreren tragischen Unfällen mit seinen Robotern konfrontiert. 2015 kam dabei sogar eine Person ums Leben. 

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