Mysteriöse Feuer in Amazon-Lagern
Amazon-Mitarbeiter*innen am Logistikzentrum ALB1 berichten, dass vergangene Nacht ein Feuer im Lager ausgebrochen sei. Am Logistikzentrum nahe Albany im US-Bundesstaat New York sollen am kommenden Mittwoch Gewerkschaftswahlen abgehalten werden.
Das Feuer sei laut Seth Goldstein, ein Anwalt für die Amazon Labor Union, am späten Abend ausgebrochen und habe etwa 45 Minuten gebrannt. Gegen 23 Uhr sei die örtliche Feuerwehr verständigt worden. Goldstein zufolge seien Nachtschichtarbeiter*innen nach Hause geschickt worden. Das Zentrum wurde für den folgenden Tag geschlossen.
Nach einer Voruntersuchung erklärten die Beamt*innen der Feuerwehr das Gebäude für gebrauchssicher, teilt ein Amazon-Sprecher gegenüber Motherboard mit.
Mitarbeiter*innen nach Streik suspendiert
Es ist die dritte Amazon-Anlage, die allein in dieser Woche in Flammen gestanden ist. Am Montagabend gab es ein ähnliches Feuer im Lagerhaus auf Staten Island. Die Tagschichtarbeiter*innen wurden nach Hause geschickt, die Nachtschichtarbeiter*innen wurden hingegen angewiesen, im Pausenraum zu warten, bis die Feuerwehr das Lager geräumt hatte.
Die Mitarbeiter*innen sagten aber, sie könnten immer noch Rauchgase riechen. Aus Sicherheitsgründen setzten sie ihre Schicht aus und hielten den ersten wilden Sitzstreik in der Geschichte von Amazon ab. Laut Goldstein wurden in der Folge 80 Menschen suspendiert.
Unternehmen primär auf Profit aus
In der gleichen Nacht wurde zudem in einem Logistikzentrum in Madison, Alabama der zweite Brand innerhalb von 2 Wochen gemeldet. Der Amazon-Sprecher hat sich nicht dazu geäußert, warum so viele Brände in den Lagerhäusern ausgebrochen sind. Ihm zufolge würden nun aber die Verdichter untersucht.
Laut Goldstein konzentriere sich das Unternehmen generell mehr auf Profit und Gewerkschaftszerschlagung als auf die Sicherheit der Einrichtung und ihrer Arbeiter*innen. Ihm zufolge müsse eine umfassende Untersuchung durch die Arbeitsschutzbehörde und die Feuerwehr durchgeführt werden, bevor die Mitarbeiter*innen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollten den Arbeiter*innen zudem im Sinne der Transparenz auch mitgeteilt werden.