Fliege macht US-Vizepräsidenten zum Gespött im Netz
Debatten von US-Vizepräsidentschaftskandidaten wird gemeinhin wenig Bedeutung auf den Ausgang der Präsidentschaftswahlen beigemessen. Von der Auseinandersetzung zwischen dem republikanischen Kandidaten Mike Pence und seiner demokratischen Gegenspielerin Kamala Harris wird aber zumindest eine Fliege in Erinnerung bleiben. Die setzte sich kurz vor Ende der Debatte auf den Kopf des US-Vizepräsidenten und verharrte fast 2 Minuten auf dem weißen Haupt des 61-jährigen Republikaners.
In Online-Netzwerken sorgte der Vorfall mit dem Insekt für ein wahres Feuerwerk an Memes. Schon kurze Zeit nach Ende der Debatte war die Fliege Gegenstand von mehr als 500.000 Tweets und jede Menge Spott für den US-Vizepräsidenten.
Wir wissen alle wovon sich Fliegen angezogen fühlen, hieß es etwa. Ein anderer Nutzer formulierte es direkter. Er wolle nicht sagen, dass es ein Zeichen sei, aber Fliegen würden gemeinhin einen Haufen Scheiße erkennen, wenn sie einen riechen.
Auch Anspielungen auf William Goldings Roman-Klassiker "Herr der Fliegen" ließen nicht lange auf sich warten. Weil die Bezeichnung auch für den Teufel steht, fanden sich Bilder von Pence und der Fliege nicht nur rasch unter dem Hashtag #Lordoftheflies sondern auch unter #Beelzebubba.
Die Fliege sei wohl Pence einziger nicht-weißer Freund, spotteten andere Nutzer. Auch Bilder, die den demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden mit einer Fliegenklatsche zeigten, folgten rasch.
Auch Joe Biden instrumentalisierte die Fliege umgehend für seinen und Harris' Wahlkampf. Er verbreitete einen Link zu einer Webseite mit der Adresse flywillvote.com (auf Deutsch in etwa: Fliege wird wählen), die zur Seite iwillvote.com weiterleitet (Ich werde wählen). Dort werden Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgefordert. Auch Bilder von sich mit einer Fliegenklatsche, in der Unterstützer um eine Spende in Höhe von fünf Dollar gebeten werden, verbreitete der demokratische Präsidentschaftskandidat.