Landkarte zeigt, wo GPS-Jamming bei Flugzeugen auftritt
Das absichtliche Stören des GPS-Signals für Flugzeuge hat sich zu einem der größten Gefahren in der Luftfahrt entwickelt. In den vergangenen Monaten ist es bereits mehrmals vorgekommen, dass Passagiermaschinen aufgrund eines fehlerhaften oder manipulierten GPS-Signals von ihrem Kurs abgekommen sind.
Nicht selten war die Cockpit-Crew dabei völlig orientierungslos und musste Fluglotsen um Hilfe bitten, damit sie ihre Position bestimmen konnten. Pilot*innen sollen in Folge dessen dahingehend besser gebrieft und ausgiebig geschult werden.
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Flightradar24 hat nun eine interaktive Landkarte erstellt, auf der zu sehen ist, wo aktuell GPS-Jamming auftritt. Wenig überraschend werden die Positionierungssysteme der Flugzeuge hauptsächlich entlang von Konfliktlinien gestört: Ukraine, Gaza, Rotes Meer, Myanmar sowie in den Grenzregionen zwischen Pakistan, Afghanistan und Indien.
Wie entsteht diese Karte und was konkret zeigt sie?
Was weithin als GPS-Jamming bezeichnet wird, ist eigentlich GNSS-Jamming. GNSS steht für Global Navigation Satellite Systems und ist der Überbegriff für Satelliten-basierte Positionierungssysteme. GPS (Global Positioning System) bezeichnet nur das US-amerikanische System. Daneben gibt es auch noch das europäische Galileo, das russische GLONASS und das chinesische BeiDou.
Flighradar24 baut seine Karten, auf denen die Positionen von Flugzeugen zu sehen sind, auf Basis der ADS-B-Transponder. Darüber versenden Flugzeuge öffentlich abgreifbare Daten. Diese beinhalten auch Informationen über die Qualität der GNSS-Signale - die so genannte NIC (Navigation Integrity Category).
Diese Daten sagen aus, wie sicher sich ein Flugzeug über seine Position ist, indem ein Radius angegeben wird, innerhalb dessen sich die Maschine befindet. Je größer der Radius ist, desto unsicherer ist sich die Bordelektronik über ihre eigene Position. Daraus leitet Flightradar24 ab, ob es zu GNSS-Jamming kommt oder nicht.
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Spoofing oder Jamming?
Die neue Karte von Flightradar24 sagt nichts darüber aus, ob es sich um GNSS-Jamming oder GNSS-Spoofing handelt. Während beim Jamming das Positionierungssignal lediglich blockiert oder gestört wird, wird beim Spoofing dem Flugzeug ein manipuliertes Signal untergejubelt. Dadurch könnten Flugzeuge einen neuen Kurs einschlagen und ihr Ziel ändern.
Der Luftfahrtexperte und Universitätsprofessor Todd Humphreys hatte vergangenen November erklärt, dass GPS-Spoofing so ähnlich wie eine Zero-Day-Lücke in der Luftfahrt sei. Moderne Aviation-Systeme seien einem solchen Angriff schutzlos ausgeliefert, so der Experte, der bereits 2012 im US-Kongress vor derartigen GPS-Attacken warnte.
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