Grant Shapps in Polen

In Folge des Angriffs fiel das Navigationssystem des Flugzeugs aus. An Bord befand sich der britische Verteidigungsminister Grant Shapps, hier beim Besuch in Polen.

© APA/AFP/WOJTEK RADWANSKI / WOJTEK RADWANSKI

Digital Life

Russische GPS-Attacke auf britischen Regierungsjet

Russland soll das Satellitennavigationssignal des Jets des britischen Verteidigungsministers Grant Shapps gestört haben. Das berichtet die Times unter Berufung auf Militärquellen. Zugetragen hat sich der Vorfall nahe der russischen Enklave Kaliningrad. Shapps war gerade auf einem Flug zurück aus Polen, wie es heißt.

➤ Mehr lesen: GPS-Attacken sind großes Risiko für Luftfahrt geworden

Beim GPS-Jamming wird das Positionierungssignal blockiert. Während des Vorfalls fielen sowohl das GPS als auch der Mobilfunkempfang an Bord aus. Die Besatzung musste andere Wege der Kommunikation nutzen. Wie es von offiziellen Stellen gegenüber der Times heißt, war die Sicherheit zu keinem Zeitpunkt gefährdet. 

An Bord waren neben Shapps auch Journalist*innen, die ihn auf seinem Auslandsbesuch begleiteten. Bei dem Flugzeug hat es sich um einen Dassault 900LX Business Jet der britischen Royal Air Force (RAF) gehandelt. 

Shapps als bewusstes Ziel?

Ob die Attacke bewusst auf Shapps abgezielt war, ist unklar. Jedoch war der Flug offen auf verschiedenen Flight-Tracking-Webseiten einsehbar und es war allgemein bekannt, dass der britischen Verteidigungsminister an Bord gewesen ist. 

➤ Mehr lesen: So sieht das Flugzeug-Cockpit der Zukunft aus

Eine Quelle aus dem Verteidigungsministerium kritisiert Russland für die Aktion scharf. “Obwohl die RAF gut auf derartige Situationen vorbereitet ist, stellt es immer noch ein unnötiges Risiko für zivile Flugzeuge dar und könnte möglicherweise das Leben von Menschen gefährden. Dafür gibt es keine Entschuldigung und es ist absolut unverantwortlich von Seiten Russlands”, so die Stellungnahme. 

GPS-Attacken nehmen zu

Zuletzt haben die GPS-Attacken auf die zivile Luftfahrt zugenommen. In den vergangenen Monaten ist es mehrmals passiert, dass Passagierflugzeuge völlig die Orientierung verloren haben. In dem Fall war nicht Jamming der Grund, sondern GPS-Spoofing. Dabei wird dem Flugzeug ein manipuliertes Signal untergejubelt.

➤ Mehr lesen: Mysteriöse GPS-Attacken: Passagierjets vom Kurs abgekommen

Mehr als 50 solcher Vorfälle wurden allein zwischen September und November registriert. Die meisten dieser Spoofing-Vorfälle beschränken sich auf das Grenzgebiet zwischen Irak und Iran - entlang der stark frequentierte Luftfahrtstraße UMB688, die Europa mit Asien verbindet.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare