Russlands neue Hightech-Drohne ist ein Spielzeug-Boot
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges waren es Drohnenboote der Ukraine, die Schlagzeilen gemacht haben. Zuletzt ist besonders eine Stealth-Variante jener in Erscheinung getreten.
Nun kursieren in russischen Medien Bilder eines russischen USV (Uncrewed Surface Vessel), das der Ukraine Konkurrenz machen soll. Aufgefallen ist das unter anderem dem Milblogger H I Sutton. Das 3,5 Meter lange Boot "Afalina" soll außerdem mit "KI-Unterstützung" kommen. Was genau das in der Praxis heißen soll, ist bislang allerdings unklar.
Spielzeugboot
Fotos sowie ein Video, das einen angeblichen “Prototyp” des USV zeigt, ist allerdings offenbar lediglich ein ferngesteuertes Spielzeugboot. Dass es sich dabei um ein maßstabsgetreues Modells eines tatsächlichen Kriegsbootes handelt, ist auch laut Sutton höchst unwahrscheinlich. So ist etwa (das bei einem autonom gesteuerten Gefährt unnötige) Cockpitfenster lediglich schwarz übermalt.
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Wer ein wenig nach Begriffen wie “Black RC Boat” oder “Bat Boat” googelt oder Händler wie Aliexpress durchsucht, findet schnell entsprechende Angebote. Dieses Modell eines britischen Händlers um 73 Pfund sieht dem russischen Boot äußerst verdächtig ähnlich. Auch auf YouTube sind etliche Videos von ferngesteuerten Booten zu sehen, die dem russischen "Drohnenboot" ähnlich sehen:
Das wirft zumindest die Vermutung auf, dass tatsächlich irgendjemand versucht, der russischen Regierung ein Spielzeugboot als maßstabsgetreues Modell eines fortschrittlichen Kriegsgerätes zu verkaufen. “Es sind schon seltsamere Dinge passiert”, sagt Sutton dazu.
Kleiner als die ukrainischen Boote
Mit 3,5 Meter wäre das Boot deutlich kleiner als die ukrainische Pendants (zumindest als die 5,5-Meter lange Variante, zu der Details bekannt sind). Die russischen Boote sollen eine Maximalgeschwindigkeit von 60 km/h (32 Knoten) und eine Reichweite von 500 Kilometer haben. Der Sprengkopf soll ein Gewicht von 200 Kilogramm aufweisen.
Gesteuert werden soll das Boot mithilfe einer Virtual-Reality-Brille von Pilot*innen am Ufer. Auch einen Autopiloten soll es geben, was höchstwahrscheinlich den KI-Part erklärt.