Russland fängt US-Flugzeug ab, das mit geheimen Sensor ausgestattet ist
Das Schwarze Meer verbindet Russland und die Ukraine. Es ist daher kein Wunder, dass dieses Gewässer ein umkämpftes Gebiet darstellt. In diesem Bereich gibt es deshalb ein hohes Aufkommen von Aufklärungsflugzeugen und Kriegsschiffen. Immer wieder gibt es dort ein Aufeinandertreffen von russischen und US-amerikanischen Militärflugzeugen.
Ende August wurde beispielsweise ein Aufklärungsflugzeug der US Navy von einem russischen Kampfjet abgefangen. Ein Video davon wurde in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Auffallend an der US-Maschine ist der riesige Sensor, der am Rumpf angebracht ist.
➤ Mehr lesen: Italienische F-35 fangen riesige russische Antonow ab
Der AN/APS-154-Radarsensor
Bei dem US-Flugzeug handelt es sich um eine Boeing P-8A Poseidon, die ein Seefernaufklärungsflugzeug darstellt und auch zur Bekämpfung von U-Booten genutzt wird. Der auffallende Sensor auf der Unterseite der Maschine ist ein AN/APS-154-Radarsensor. Ungewöhnlich ist, dass der Zubau vergleichsweise weit vom Rumpf des Flugzeugs absteht.
Konkrete Angaben zu diesem Sensor sind nur spärlich vorhanden und werden weitgehend geheim gehalten. Der AN/APS-154 ist jedenfalls ein Radar neueren Datums und gilt als besonders leistungsstark. Es kann über weite Strecken die Oberfläche des Meeres und auch das Land beobachten.
Das Radarsystem soll Schiffe, Boote und andere Objekte auch dann erkennen können, wenn sie versuchen, sich zu tarnen oder im Wellengang schwer zu sehen sind. All das soll auch bei schlechten Wetterbedingungen und auf große Entfernung funktionieren.
➤ Mehr lesen: Beinahe kollidiert: Russische S-35 gibt amerikanischer F-16 einen "Kopfstoß"
In Sizilien gestartet
Entwickelt wurde das AN/APS-154-Radar vom US-Rüstungskonzern Raytheon ab dem Jahr 2009. Die US-Streitkräfte haben mit Tests des Systems 2014 begonnen, wie The War Zone berichtet.
Nähere Angaben zur Mission der Boeing P-8A Poseidon über dem Schwarzen Meer liegen nicht vor. Die USA haben die Ukraine in der Vergangenheit mit Aufklärungsdaten zu russischen Truppen versorgt - die P-8A könnte also zu diesem Zweck unterwegs gewesen sein.
Flugtrackingdaten legen nahe, dass die Maschine wohl von der US-Militärbasis Sigonella in Sizilien gestartet ist. Anschließend dürfte sie über dem Schwarzen Meer nahe der russischen Grenze geflogen sein.
➤ Mehr lesen: F-35 und russische Su-35 kommen sich bei Abfangmanöver gefährlich nahe