Ein von der NOARD veröffentlichte Aufnahme des Abfangmanövers.

Ein von der NOARD veröffentlichte Aufnahme des Abfangmanövers.

© NORAD

Militärtechnik

F-35 und russische Su-35 kommen sich bei Abfangmanöver gefährlich nahe

In einer pro-russischen Telegram-Gruppe wurde ein Video gepostet, das ein riskantes Manöver zeigt. Dabei kommt ein russischer Su-35S Kampfjet einer F-35A der US Air Force extrem nahe.

Mittlerweile kursiert das Video auch auf anderen Social-Media-Plattformen wie X. Die militärischen Flugzeuge fliegen dabei bei hoher Geschwindigkeit so eng beieinander, dass selbst kleine Fehler katastrophale Zusammenstöße zur Folge haben könnten.

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Der Vorfall hat sich vor Alaska abgespielt. Im Video ist zu sehen, dass die Su-35S der Begleitschutz für einen strategischen Bomber Tu-95 war. Vermutlich war auch eine zweite Su-35S involviert. Die F-35A ist von der Eielson Air Force Base zum Abfangmanöver gestartet.

Ein Abfangmanöver (Intercept) verläuft in den meisten Fällen gewaltlos. Kampfflugzeuge steigen auf, wenn sich Kampfflugzeuge einer anderen Nation, dem eigenen Luftraum nähern oder eindringen. Die potenziellen Eindringlinge werden dann aus dem Luftraum bzw. davon weg begleitet.

➤ Mehr lesen: Beinahe kollidiert: Russische S-35 gibt amerikanischer F-16 einen "Kopfstoß"

Auch wenn etwa eine Passagiermaschine Probleme hat, oder auf eine Sperrzone zufliegt, finden Abfangmanöver statt. Die Kampfjet-Piloten versuchen dabei visuellen Kontakt mit den Piloten der Passagiermaschine herzustellen und die Lage zu sondieren.

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ADIZ-Zone als Brennpunkt

Aktuell kommt es öfters im Luftraum vor Alaska zu Zwischenfällen zwischen amerikanischen und russischen – und auch chinesischen – Maschinen. Laut Bulgarian Military News handelt es sich dabei um ein „Katz-und-Maus-Spiel“ zwischen der russischen und der amerikanischen Luftwaffe. Denn Alaska sei mittlerweile zu einem geopolitischen Brennpunkt geworden.

Das Abfangmanöver aus dem Video dürfte schon im Februar stattgefunden haben. Das US-kanadische Luft- und Raketenabwehrkommando (NORAD) veröffentlichte Informationen und Bilder zu einem Abfangmanöver, die zeigen, wie die F-35As, gemeinsam mit russischen Su-35-Jets und einem Tu-95-Bomber, im internationalen Luftraum innerhalb der Alaska Air Defense Identification Zone (ADIZ) flogen.

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„Obwohl wir die Authentizität des Videos nicht überprüfen können, bestätigt NORAD ein Abfangen russischer Flugzeuge am 18. Februar 2025. Die Flugmanöver der russischen Flugzeuge, die im Video gezeigt werden, entsprechen erneut nicht dem, was man von einer professionellen Luftwaffe erwarten würde“, sagte das Luft- und Raketenabwehrkommando gegenüber TWZ.

Die ADIZ-Zone ist eine Art Pufferzone im internationalen Luftraum, die von den Amerikanern überwacht wird – als eine Erweiterung ihres Territoriums. Weder Russland noch die USA meldeten am 18. Februar von ungewöhnlichen Manövern.

Manöver aus dem Kalten Krieg

Die TWZ berichtet, dass solche „Close Calls“ zwischen amerikanischen und anderen Flugzeugen in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Ihren Ursprung hätten sie schon im Kalten Krieg.

Riskante Manöver wurden während solcher engen Flüge damals vor allem von den Russen durchgeführt, die sie auch in der Gegenwart noch gelegentlich ausführen. In einem besonders brisanten Fall aus dem Jahr 2023 hat eine russische Su-27 Treibstoff auf eine amerikanische MQ-9 Drohne ausgelassen und sie später durch eine Rammattacke zum Absturz gebracht.

➤ Mehr lesen: Russische Su-27 lässt Treibstoff auf MQ-9-Drohne ab

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Auch chinesische Piloten haben mittlerweile einen Ruf erlangt, gefährliche Manöver durchzuführen. Dies machen sie nicht nur gegen US-Maschinen, sondern auch gegen kanadische und australische.

Diese sind auf Routinemissionen über dem Südchinesischen Meer unterwegs. Sie sollen die Einhaltung der Sanktionen überwachen, die Nordkorea durch die UNO auferlegt wurden. In mehreren Fällen wurde berichtet, dass chinesische Kampfjets Flares (Täuschkörper) vor den NATO-Maschinen ausgestoßen haben, um diese zu provozieren und dazu zu zwingen, ihren Kurs zu ändern.

➤ Mehr lesen: Chinesischer Kampfjet schießt Flare und Düppel auf australische P-8

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Das waren die beteiligten Flugzeuge

Die russischen Su-35S-Jets waren mit R-77- und R-73-Luft-Luft-Raketen ausgestattet. Das zeigt die Bereitschaft für eine militärische Auseinandersetzung.

Die Su-35S ist 21,6 m lang und hat eine Spannweite von 15,2 m. Das Flugzeug erreicht eine Geschwindigkeit von 2.400 km/h (Mach 2,25) und hat einen Kampfradius von über 1.450 km. Daher ist die Maschine ideal für Langstrecken-Eskorten. Sie ist mit einem Radar ausgestattet, mit dem man Ziele in bis zu 400 km Entfernung erkennen kann. Die Su-35S kann viele Waffen transportieren, darunter bis zu 12 Luft-Luft-Raketen wie die R-77 und R-73.

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Die Tu-95, die von der NATO den Spitznamen „Bear“ erhalten hat, ist ein strategischer Bomber aus dem Kalten Krieg und eines der lautesten Flugzeuge, die jemals gebaut wurden. Die Maschine kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 830 km/h fliegen und hat eine Reichweite von mehr als 15.000 km.

Sie ist für interkontinentale Einsätze konzipiert. In ihrer Rolle als strategischer Bomber kann sie mit Nuklearwaffen bestückt werden. Sie wird auch weit vom russischen Territorium entfernt für Aufklärungsmissionen eingesetzt, bzw. um Präsenz zu zeigen - also anderen Ländern Angst zu machen, indem ein Atombomber auf deren Luftraum zufliegt.

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Die F-35A ist die Variante des Stealth-Fighters der Air Force. Sie wird zur Luftraumüberwachung eingesetzt. Sie ist 15,5 m lang und hat eine Spannweite von 10,7 m. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 1.920 km/h (Mach 1,6).

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Die US Marines nutzen mit der F-35B die Senkrechtstartvariante der F-35 auf Flugzeugträgern. Die US Navy hat mit der F-35C ebenso eine Variante für ihre Flugzeugträger. Diese ist aber kein Senkrechtstarter. Die Marines nutzen mittlerweile auch zusätzlich die F-35C.

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