Russische Armee bastelt Drohnen aus Flaschen und alten Canon-Kameras
Ukrainische Soldaten haben eine abgestürzte russische Drohne zerlegt. Sie zeigten sich über die Machart des unbemannten Fluggeräts erstaunt, berichtet DIY Photography.
Konkret wurde eine Orlan-10-Drohne, die in der Ukraine abgestürzt war, auseinandergenommen. Darin fanden die Soldaten unter anderem eine alte Canon DSLR-Kamera, die 2015 veröffentlichte EOS 750D, die damals für rund 800 Euro verkauft wurde.
Gehalten wird sie lediglich von einem Klettverschluss. Das Wahlrad wurde mit Kleber fixiert, um versehentliche Änderungen zu vermeiden, wie in einem auf YouTube veröffentlichten Video zu sehen ist.
Auch 2 weitere Kameras wurden in dem Gerät entdeckt. Vermutlich eine FPV-Kamera (First Person View) und eine Infrarotkamera, wie es bei DIY Photography heißt. Auch eine Plastikflasche war in dem Gerät verbaut.
Warum in einem Fluggerät, das Schätzungen zufolge zwischen 90.000 und 120.000 Dollar kosten dürfte, Restmüll und eine vergleichsweise voluminöse Canon DSLR zum Einsatz kommen, ist unklar.
Zumindest für die Kamera hat DIY Photography eine Erklärung parat. Weil in Russland keine Digitalkameras erzeugt werden, müsste man sich eben damit begnügen, was auf dem Markt verfügbar sei. Die Canon EOS könne darüber hinaus leicht gehackt und an die Erfordernisse angepasst werden können.
Auch darauf dürfte die russische Armee mittlerweile keinen Zugriff mehr haben. Wie zahlreiche anderen Unternehmen auch, hat Canon den Verkauf seiner Produkte in Russland eingestellt.