Saab zeigt erstes U-Boot der 5. Generation
Als "weltweit erstes U-Boot der 5. Generation" bezeichnet der schwedische Konzern Saab die Blekinge-Klasse, auch bekannt unter dem Namen A26-Klasse. Das Projekt, das seine Anfänge bereits im "UBåt-2000 Flundran"-Programm der 1990er-Jahre hatte, soll Anfang der 30er-Jahre die ersten 2 Modelle ausliefern. Eigentlich hätten die ersten 2 U-Boote der Klasse bereits 2022 an das schwedische Militär ausgeliefert werden sollen, es kam aber zu mehreren Verzögerungen.
Nun stellt Saab erstmals neue Details zur U-Boot-Klasse vor. Laut dem Konzern verfügt das U-Boot über weitreichende Stealth-Eigenschaften und kann selbst in flachen Küstengewässern unentdeckt bleiben. So soll das U-Boot Informationen über die Kommunikation und Bewegung des Feindes sammeln, ohne selbst erkannt zu werden.
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Die akustische Signatur der A26-Klasse soll extrem gering und weit unterhalb der für U-Boote üblichen Frequenzbereiche sein. Die magnetischen Spuren sollen durch ein fortschrittliches Entmagnetisierungssystem verdeckt werden. Ein optimierter Korrosionsschutz soll elektrische Signaturen vorbeugen. Diese Signaturen entstehen automatisch, wenn verschiedene Metalle mit einer leitenden Flüssigkeit (Meerwasser) in Berührung kommen. Dabei entsteht ein elektrisches Feld, das sich mit Sensoren messen lässt.
Integrierte Beschichtungen sollen fremdes Sonar so wenig wie möglich zum Absender zurück reflektieren, was entscheidend dafür ist, unter Wasser unentdeckt zu bleiben. Radar- und Infrarotsignaturen werden ebenfalls durch spezielle Beschichtungen und die Konstruktion des Rumpfes minimiert. Eine außenluftunabhängige Antriebsanlage (AIP) basierend auf dem Stirlingmotor ermöglicht es dem U-Boot, auch über längere Zeiträume unterzutauchen. Ansonsten ist der Antrieb dieselelektrisch.
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Für Seebodenkriegsführung ausgelegt
Eine weitere spezielle Eigenschaft des U-Boots der 5. Generation ist die "Seebodenkriegsführung". Durch ein "Multi-Mission-Portal" an der Spitze des U-Boots sollen unbemannte Unterwasserdrohnen, Schwimmertransportfahrzeuge, Waffensysteme für den Meeresboden und auch Taucher ausgesetzt werden. Ansonsten ist das U-Boot zusätzlich mit Torpedos mit großer Reichweite und Raketen ausgestattet, die Ziele an Land und auf See angreifen können.
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Das U-Boot ist für Seebodenkriegsführung ausgerüstet.
© Saab
Die A26-Klasse kann dabei nicht nur Mittel zur Seebodenkriegsführung mit sich führen, sondern sich auch selbst am Seeboden verstecken. Das sei laut Saab ein besonders wirksames Manöver, um U-Boot-Abwehrschiffen auszuweichen. Möglich mache das der robuste Rumpf des U-Boots, sowie das X-Ruder. Dieses verleihe dem U-Boot auch eine außergewöhnliche Manövrierfähigkeit.
Verzögerungen und Preisexplosion
Obwohl die ersten 2 Exemplare der Blekinge-Klasse bereits 2015 bestellt wurden und 2021 ausgeliefert hätten werden sollen, ist man weit von einem Einsatz entfernt. Mittlerweile wurde der Liefertermin auf 2031 bzw. 2033 verschoben, der einstige Kaufvertrag aus dem Jahr 2015 in Höhe von umgerechnet 500 Millionen Euro pro Stück wurde mehrmals neu verhandelt. Die Gesamtkosten der 2 U-Boote sollen nun bei knapp 2,3 Milliarden Euro liegen.