Toyota zieht erneut über Elektroautos her
Der japanische Autohersteller Toyota kann sich mit Elektroautos noch immer nicht richtig anfreunden. Bereits in der Vergangenheit machten führende Manager des Konzern mit kritischen Bemerkungen zur Elektrifizierung auf sich aufmerksam. Jetzt sind erneut skeptische Töne zu hören.
Der Markt sei für Elektroautos noch nicht bereit, dasselbe gelte für die Infrastruktur, sagte Jack Hollis, der in Nordamerika den Verkauf bei dem japanischen Konzern leitet. Und selbst wenn man bereit wäre, sich ein Elektroauto zu kaufen, könne man es sich nicht leisten, weil die Preise immer noch zu hoch seien, wird Hollis von electrek zitiert.
"Nachfrage nicht hoch genug"
Die Nachfrage sei bei weitem nicht hoch genug, um das von den USA vorgegebene Ziel zu erreichen, bis 2030 den Anteil von E-Autos auf 50 Prozent zu erhöhen, sagte der Toyota-Manager.
Laut Forbes wurden in den USA im ersten Halbjahr mehr als 370.000 Elektroautos verkauft. Das entspricht einem Marktanteil von 5,2 Prozent am Neuwagenmarkt. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 2,5 Prozent.
Rückruf kurz nach Start
Toyota selbst startete im Elektroautosegment spät und glücklos. Das erste reine Elektroauto des Konzern, der bZ4X wurde erst im vergangenen November präsentiert. Weil sich die Räder während der Fahrt lösten, mussten 2 Monate nach der Einführung Tausende Wägen zurückgerufen werden.
Gespanntes Verhältnis
Zur Elektrisierung hat der Konzern ein gespanntes Verhältnis. Toyota-Chef Akio Toyoda ließ 2020 mit der Bemerkung aufhorchen, dass der Strom ausgehen werde, "wenn alle Elektroautos fahren" würden. Toyoda warnte auch vor dem Verlust von Millionen Arbeitsplätzen durch die Elektrisierung .
Vielen Toyota-Fahrer*innen wiederum wollen den Konzern zu mehr Elektroautos zwingen. Sie forderten den Konzern vor kurzem in einer Petition auf, mehr für den Klimaschutz zu unternehmen.