Karte zeigt, wie nah verunglücktes U-Boot der Titanic gekommen ist
Das Unternehmen RMS Titanic Inc., welches die Bergungsrechte für das Wrack der Titanic besitzt, machte vergangenen Samstag eine Karte öffentlich. Darin ist erstmals zu sehen, wie nahe das U-Boot "Titan" dem versunkenen Schiff kam, bevor es auf seiner Expedition tragisch verunglückte. Die Titan implodierte etwa 490 Meter entfernt vom Bug der Titanic, wie aus der Karte hervorgeht.
Das Mini-U-Boot der Firma OceanGate war am Morgen des 18. Juni als vermisst gemeldet worden. Es begann eine fieberhafte Suche nach dem Verbleib der 5 Besatzungsmitglieder. Die Hoffnung bestand, alle Passagiere lebend zu bergen. Wenige Tage später wurden allerdings die Trümmerteile der Titan am Meeresgrund gefunden. Es wird vermutet, dass das U-Boot aufgrund von Konstruktionsfehlern implodierte.
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Karte von verunglücktem Passagier erstellt
Ein besonders tragischer Zufall: Die besagte Karte wurde von Paul Henri Nargeolet mitentwickelt, wie die New York Times berichtet. Der 77-jährige Titanic-Experte verunglückte ebenfalls an Bord der Titan. Nargeolet arbeitete 2 Jahrzehnte lang für RMS Titanic Inc. und leitete 5 Expeditionen zum Wrack des versunkenen Schiffes. Er half dabei, über 5.000 Titanic-Artefakte über die Jahre vom Meeresgrund an die Oberfläche zu befördern.
"Ein Teil davon war sein Werk", sagt Jessica Sanders, Präsidentin von RMS Titanic Inc., in Bezug auf die Karte. "P.H.'s Liebe und Leidenschaft für die Titanic zog ihn dorthin, und OceanGate hieß ihn als echten Experten willkommen".
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Anhörungen geplant
Die Karte wurde vergangenes Wochenende einem US-Bundesgericht als Beweismittel von RMS Titanic Inc. vorgelegt. Sie soll dabei helfen, den Unfallhergang sowie die Suchaktionen nach dem 18. Juni zu rekonstruieren. Laut dem Anwalt der RMS Titanic Inc. basiere die Karte auf privaten und öffentlichen Informationen, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen. "Wir glauben, dass es sich um zuverlässige Daten handelt", so der Anwalt.
In 12 bis 18 Monaten soll eine öffentliche Anhörung rund um die Vorfälle der Titan von der US-Küstenwache abgehalten werden. Andere Behörden, darunter die Royal Canadian Mounted Police und das Transportation Safety Board of Canada, untersuchen den Unfall ebenfalls.