US-Armee soll 12-Dollar-Ballon von Hobbyverein abgeschossen haben
Nachdem das US-Militär Anfang Februar einen chinesischen Spionageballon vom Himmel holte, schossen die Raptor-F22-Kampfjets der Army auch 3 weitere nichtidentifizierte Flugobjekte über den USA und Kanada ab. Eines davon könnte ein Hobby-Wetterballon gewesen sein. Ein solcher Pico-Ballon, der ab 12 Dollar zu haben ist, wird nämlich von der Northern Illinois Bottlecap Balloon Brigade (NIBBB) als vermisst gemeldet.
Der Hobby-Ballonverein gibt die letzte bekannte Position seines Wetterballons in knapp 12 Kilometer Höhe über der Westküste Alaskas an. Entsprechende Daten wurden am 10. Februar von dem Flugobjekt gesendet, berichtet Aviation Week. Einen Tag später holte ein US-Kampfjet mit einer 400.000 Dollar teuren Sidewinder-Rakete über dem Yukon-Territorium im Nordwesten Kanadas ein nichtidentifiziertes Flugobjekt aus der Luft. Genau dort könnte sich zu dem Zeitpunkt auch der Hobbyballon befunden haben.
Ob es sich bei dem abgeschossenen Objekt tatsächlich um den Amateurballon handelt ist unklar. Darauf deutet aber nicht nur die vermutete Position des Flugobjekts am Abschusstag hin. Auch eine Beschreibung des US-Militärs gibt Hinweise in diese Richtung. Darin ist davon die Rede, dass am 11. Februar in der Region ein Objekt "zylindrischer Form" abgeschossen worden sei.
Zum Zeitpunkt des Abschusses befand sich der Ballon bereits seit 123 Tagen in der Luft und hatte die Erde bereits sechsmal umrundet.
Eine Anfrage von Aviation Week ließ das North American Aerospace Defense Command (NORAD) unbeantwortet. Das FBI und das National Security Council (NSC) verwiesen darauf, dass man nicht davon ausgehe, dass solche "harmlosen Pico-Ballons" abgeschossen worden seien.
Über die Herkunft der zuletzt zu Boden gebrachten Flugobjekte tappt die US-Regierung allerdings weiterhin im Dunklen. Darauf, dass sie mit dem chinesischen Spionageballonprogramm in Verbindung stehen, deute jedoch nichts hin, hieß es zuletzt seitens der US-Regierung. In der Ballon-Community wird nun befürchtet, dass auch weitere Hobbyballons ins Visier der US-Luftauklärung geraten könnten.