US Navy schoss auf die Venus, glaubte der Planet ist ein Ballon
Am Samstag brachten die USA einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon über der Küste South Carolinas zum Absturz. Ein F-22 Tarnkappenjet feuerte dazu eine Sidewinder-Rakete ab.
Das U.S. Naval Institute nahm den Vorfall zum Anlass, um an ein historisches Schmankerl aus dem Jahr 1945 zu erinnern. Dabei geht es ebenfalls um den geplanten Abschuss eines Ballons.
Silberne Kugel im Visier
Die US-Marine nahm damals vom Kriegsschiff USS New York aus eine silberne Kugel ins Visier. Es wurde angenommen, dass es sich dabei um eine japanische Ballonbombe handelt.
Die Schüsse gingen allerdings ins Leere. Ein Navigator erkannte kurz darauf auch warum. Denn bei der silbernen Kugel handelte es sich um den Planeten Venus.
Twitter-Nutzer*innen nahmen den Tweet als Steilvorlage. "Die Mission war ein voller Erfolg", heißt es etwa: "Die Venus ist seither nicht mehr in den US-Luftraum eingedrungen."
Abschreckung sei das primäre Ziel des US-Militärs, schrieb ein anderer Nutzer. Auch vom ersten interplanetaren Einsatz der US-Streitkräfte war die Rede.
Die Maßnahme war jedenfalls nicht unbegründet. Wie es bei der Eurasian Times heißt, ließ Japan zwischen November 1944 und April 1945 rund 10.000 solcher Ballonbomben in Richtung der USA fliegen.
Rund 300 davon erreichten die Vereinigten Staaten tatsächlich. Jeder von ihnen hatte eine rund 15 Kilogramm schwere Bombe im Gepäck.
Nur wenige Ballonbomben abgeschossen
Hergestellt wurden die japanischen Ballons aus Seidenpapier aus Maulbeerbaumfasern, das schichtweise verklebt wurde. Abzufangen waren sie kaum. Lediglich 2 wurden von US-Kampfflugzeugen abgeschossen.
Die US-Regierung verhängte zunächst eine Nachrichtensperre über die japanischen Ballonbomben, um Japan über die Auswirkungen der Angriffe im Dunklen zu lassen. Als im Süden Oregons 6 Menschen durch sie ums Leben kamen, warnte das US-Kriegsministerium schließlich die Bevölkerung. Damit sollte verhindert werden, dass Leute, die auf die Trümmer stießen, sie berührten.