US Space Force nimmt feindliche Satelliten ins Visier
Die Space Force der USA hat ihre erste und einzige Einheit aktiviert, die sich mit der Bekämpfung von Satelliten anderer Nationen befasst. Als Abzeichen wählten sie einen Sensenmann in einem roten Dreieck, das für die Zielerfassung stehen soll. Im Auge des Sensenmannes leuchtet der Polarstern, der Sicherheit und Wachsamkeit symbolisieren soll. Als Nase wurde das Delta-Symbol (Δ) gewählt.
Auch "Zielbekämpfung" Teil der Aufgaben
Das "75th Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Squadron" (ISRS) wurde am 11. August ins Leben gerufen und ist Teil der "Space Delta 7"-Einheit. Diese hat die Aufgabe, Informationen über gegnerische Weltraumoperationen zu liefern (Geheimdienst, Überwachung und Aufklärung). Das 75. ISRS soll dabei unter anderem Ziele analysieren, lokalisieren und verfolgen sowie an der "Zielbekämpfung" teilnehmen. Das dürfte wohl die Zerstörung gegnerischer Satelliten und deren Bodenstationen mit einbeziehen.
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Oberstleutnant Travis Anderson, der die Staffel leitet, sagte in einer Erklärung, dass die Idee einer speziellen Weltraum-Zieleinheit schon seit Jahren im Raum steht. "Die Idee dieser Einheit begann vor 4 Jahren auf dem Papier und ist wahrscheinlich noch länger in den Köpfen einiger Offiziere des Nachrichtendienstes der US Air Force herumgeschwirrt."
Das 75. ISRS wird auch gegnerische Weltraumfähigkeiten analysieren, einschließlich der "Bedrohungen durch Gegenraumkräfte". Damit sind Systeme gemeint, die darauf abzielen, die USA daran zu hindern, ihre eigenen Satelliten während eines Konflikts zu nutzen. Diese Systeme reichen von bodengestützten Lasern, die optische Sensoren auf Satelliten blenden können, bis hin zu Geräten, die Signale stören oder Cyberangriffe auf Satellitensysteme durchführen können.
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Weltraum wird militärisch immer wichtiger
Auch das US-Militär hat mehrere solcher Systeme im Einsatz. So werden etwa regelmäßig Probemissionen durchgeführt, um Satelliten-Störmanöver und "simuliertes Kampftraining im Orbit" zu üben. Streitkräfte auf der ganzen Welt sind immer stärker auf satellitengestützte Systeme wie Navigations- und Kommunikationssatelliten, Frühwarnsysteme für Raketen oder weltraumgestützte Zielsensoren angewiesen. Die US Space Force selbst betreibt 77 Satelliten (Stand: Ende 2019) und 2 experimentelle, unbemannte und wiederverwendbare Raumgleiter des Typs Boeing X-37.