Kurios: USA kaufen billige sowjetische Kampfjets aus Kasachstan
Die USA haben einen kuriosen Kauf getätigt. Insgesamt 81 eigentlich obsolete sowjetische Kampfjets wurden Kasachstan abgekauft. Davon berichtet die Kyiv Post in einem Artikel.
An die USA gingen demnach MiG-27-Jagdbomber, MiG-29-Jäger und Su-24-Bomber. Zudem wurden noch MiG-31 versteigert. Insgesamt verkauften die kasachischen Luftstreitkräfte 117 Flugzeuge.
Der Erlös betrug umgerechnet eine Milliarde kasachische Tenge, das entspricht etwa 2,12 Millionen Euro. Heruntergerechnet bedeutet das, dass ein Jet im Schnitt um 18.000 Euro verkauft wurde. Die Flugzeuge befinden allerdings laut dem Bericht in einem unbrauchbaren Zustand, die Modernisierung wurde in Kasachstan als nicht wirtschaftlich eingestuft.
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Was haben die USA damit vor?
Was die USA mit den Jets vorhaben, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Naheliegend ist jedenfalls ein Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. So sind die genannten Jet-Typen dort auch im Kampfeinsatz.
Die alten Flugzeuge könnten als Ersatzteilspender genutzt werden. Ihnen könnte aber auch eine noch simplere Aufgabe zukommen, wie die Kyiv Post spekuliert. So könnten die ausgemusterten Flugzeuge auch bewusst auf Flugplätzen eingesetzt werden, um den Feind zu täuschen.
Täuschungsmanöver sind im Krieg an der Tagesordnung. Russland ist sogar dazu übergegangen, Silhouetten von Flugzeugen auf die Rollbahn zu malen. Auf Luftaufnahmen und Satellitenbildern könnte man so den Eindruck gewinnen, dass es sich um Kriegsgerät handelt. Wirklich gut ausgeführt wurde diese Täuschung allerdings nicht:
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MiG-29
MiG steht für Mikojan-Gurewitsch, den ehemaligen Hersteller der Jets. Vor allem die MiG-29 war eines der bedeutendsten Kampfflugzeuge der Sowjetunion. Erstmals wurde sie 1983 in Dienst gestellt, über 1.600 Exemplare wurden insgesamt produziert.
Vor Beginn des Krieges hatten die ukrainischen Streitkräfte 185 solcher Maschinen im Dienst, später wurden sie ihnen auch von Ländern wie Polen und der Slowakei geschenkt.
Die MiG-29 ist unter anderem für ihre gute Manövrierfähigkeit sowie für ihre Vielseitigkeit bekannt. Sie kann mit einer Vielzahl an Luft-Luft-Raketen, Luft-Boden-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Für ihre Zeit hochmoderne Technik, wie etwa ein Infrarot-Zielsuchsystem und ein Laserentfernungsmesser, sind mit an Bord.
Su-24
Ebenfalls ein “Klassiker” ist die Suchoi Su-24. Sie wurde erstmals 1975 in Dienst gestellt, 1.400 Exemplare gibt es. Die Su-24 kann bis zu 10 Tonnen Waffen tragen, darunter eine Vielzahl von Raketen, Bomben und Kanonen. In der Ukraine werden sie heute etwa mit britischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern ausgestattet.
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Auch diese Maschinen werden im Krieg sowohl von Russland als auch der Ukraine eingesetzt. Zu Beginn des Krieges verfügte die Ukraine über 23 Stück. Wie viele davon heute noch fliegen, ist unklar.