Zug verspätet sich, weil Zugführer Passwort vergisst
Nachdem die japanische Bahn JR-East letzten Juni ihr System digitalisiert hat und allen Zugführer*innen ihren Fahrplan nur noch über ein Tablet übermittelt, verzweifelte ein unglücklicher Lokführer auf der Linie von Koiryama Station nach Mito an der Passworteingabe. Er hatte sein Passwort für das Tablet vergessen und konnte nicht auf seinen Plan zugreifen. Er verursachte durch seine wiederholten Passworteingabeversuche eine 23-minütige Verspätung.
Denn an jeder Station müssen die Führer*innen den Zeitplan abhaken und aktualisieren. Für zusätzliche Verwirrung beim Führer sorgte, dass er von seinem Unternehmen mehrere Tablets für unterschiedliche Aufgaben mit jeweils anderem Passwort bekommen hatte und er sie verwechselte.
Der zweite Vorfall in kurzer Zeit
Japanische Züge sind eigentlich immer pünktlich. Die einzigen Verspätungen stammen von unkontrollierbaren Ereignissen und werden von ausführlichen Entschuldigungen vom Bahnunternehmen begleitet. Bereits weniger als eine Minute Verspätung kann bei den vielen pendelnden Fahrgästen zu Problemen führen.
Es ist schon der zweite Tablet-Vorfall bei JR-East: Bereits im Juli hatte ein anderer Führer sein Passwort vergessen - auch bei ihm mussten die Fahrgäste mit einer 22-minütigen Verspätung leben. Er wartete an einem Bahnhof, bis ihm jemand eine gedruckte Version seines Zeitplans vorbeibrachte.
Als Reaktion darauf teilte das Unternehmen mit, den Lokführer*innen zukünftig besser beim Erinnern der Passwörter helfen zu wollen.