Das war der futurezone Award 2022
Am Donnerstagabend fand der futurezone Award 2022 im Rahmen einer feierlichen Gala im Wiener Palais Berg statt. Mehr als 300 Vertreter*innen der heimischen Tech-Branche haben die Gewinner*innen der Preisverleihung für die besten Tech-Innovationen des Jahres gefeiert. Besonders die Themen Klima- und Umweltschutz waren bei den heurigen Projekten stark vertreten.
„Wir haben gesehen - sowohl bei uns das ganze Jahr bei der Berichterstattung als auch jetzt bei den Nominierten - dass diese Themen eine ganz große Rolle spielen. Egal ob bei der App des Jahres, beim Start-up des Jahres oder bei der Mobilität der Zukunft - diese Themen sind sehr dominant“, sagte die futurezone-Chefredakteurin Claudia Zettel.
Diese heimischen Innovationen wolle man präsentieren, wie Thomas Kralinger, Geschäftsführer des KURIER Medienhauses, ergänzte. „Das Großartige bei all den Nominierten und den Preisträgern ist, dass in ihnen unheimlich viel Know-how, Kreativität und viel positiver Zugang steckt.“
Die großen Herausforderungen für die Wirtschaft seien Digitalisierung und der Klimawandel, wie Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Breitband, betonte. “Wir haben junge kreative Köpfe, die neue innovative Lösungen finden können“, sagte er.
Preise in 11 Kategorien
Der futurezone Award wurde 11 Kategorien vergeben. Die Gewinner*innen findet ihr hier. "Ich bin ehrlich überrascht, damit habe ich gar nicht gerechnet, weil die anderen 2 Projekte in dieser Kategorie auch so gut sind", sagt Rene Heinzl, Geschäftsführer von Brantner Green Solutions. Die von Brantner entwickelte KI zur Mülltrennung gewann den futurezone Award für KMU-Innovation des Jahres powered by Drei. "Das Thema Abfallwirtschaft ist sehr unsexy und deswegen bis heute kaum digitalisiert. Das wollen wir ändern", sagt Heinzl.
Für Katharina Krösl, die mit dem Women in Tech Award powered by KURIER gekürt wurde, bedeutet der Preis sehr viel: "Dieser Award ist ein Schritt, um Frauen in der Technik sichtbar zu machen. Ich hoffe, dass dadurch andere Mädchen und Frauen inspiriert werden, in die Technologie-Branche zu gehen."
Sichtlich gerührt war auch Lukas Thurner, Projektleiter und Entwickler der FireFighter Rescue App. Stilecht kam der Freiwillige Feuerwehrmann in seiner Uniform: "Durch die Energiewende werden auch die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren gefährlicher." Deshalb hilft seine App, die den Award für die App des Jahres - powered by ORF-TVthek gewonnen hat, Einsatzkräften auch dabei, Akkubrände bei Elektroautos richtig zu löschen.
Schubu wurde mit seinen digitalen Schulbüchern als Start-up des Jahres powered by Wirtschaftsagentur Wien ausgezeichnet. Beim Entgegennehmen des Preises sorgte Lev Lumesberger von Schubu für Lacher im Publikum, nachdem er seinem Kollegen Paul Beyer Klinkosch das Mikrofon aus der Hand riss. "Wenn ich was gut kann, dann über Preise freuen!"
Auch der Publikumspreis powered by Erste Bank ging an Schubu. Hierfür wurde der Sieger nicht von der Fachjury gewählt, sondern live im Saal von den Gästen der Gala. Überreicht wurde die Trophäe von Fabian Stenzel von der Erste Bank. Schubu erhielt zudem einen Scheck über 5.000 Euro Preisgeld sowie ein Gratiskonto. Das Preisgeld sei sehr willkommen: "Wir haben einen Plan - den Internet-Simulator. Damit können Schüler*innen sicher üben, wie man sich im Internet bewegt. Dafür können wir 5.000 Euro gut gebrauchen, denn es ist schon schwierig, das Internet zu simulieren", sagt Lumesberger.
Fanny Stapf, Reporterin beim ORF, sorgte auch für Lacher an dem Abend. Sie leitete als Moderatorin durch den Abend. Als Matthias Hranyai, Leitung schauTV, erklärte, dass schauTV nun zu KURIER TV wird, sagte Stapf: "Vielleicht mein nächster Arbeitgeber?"
Keynote zum Klimawandel
Ein Highlight des Abends war die Keynote des Meteorologen Marcus Wadsak. Er gewann die Aufmerksamkeit der Gäste mit zahlreichen Fakten zum Klimawandel und den besorgniserregenden Wetterereignissen, die weltweit zu spüren und zu sehen sind. Bis 1990 habe ein Trend begonnen, der sich seit 2000 brutal fortgesetzt hat. „Wer 2000 geboren ist, hat noch nie ein durchschnittliches Jahr in Österreich erlebt. Es gab seit 2000 kein normales oder kühles Jahr mehr“, so Wadsak. Dieses Problem beschäftige nicht nur Österreich, sondern die ganze Welt.
„Jetzt sterben schon viele Menschen Hitzetode“, sagte er. Die Hitze des Klimawandels habe 2003 rund 70.000 Menschen allein in Europa das Leben gekostet. Auch in Österreich gab es im Jahr 2015 eine hitzeassoziierte Sterblichkeit von mehr als 1.000 Menschen.
Diese Entwicklung werde sich laut Wadsak verschlimmern. „Es ist so wichtig, dass wir jetzt handeln“, warnte er. Der Meteorologe zeigt sich davon überzeugt, dass Österreich bis 2040 und die EU bis 2050 klimaneutral werden können. „Es gibt derzeit keinen wissenschaftlichen Grund, warum wir die Pariser Klimaziele nicht erreichen können“, betonte er. Besonders Technik und Innovation könnten dabei helfen, den Anstieg von Treibhausgasemissionen zu stoppen und sie aus der Atmosphäre zu entfernen.
Im Anschluss der Veranstaltung genossen die Gäste bei kulinarischen Highlights und Getränken das Netzwerken.