Populärer YouTube-Downloader muss offline gehen

Das Open-Source-Projekt youtube-dl ist eines der populärsten Tools, wenn es darum geht, YouTube-Videos herunterzuladen. Rechteinhaber*innen ist das Werkzeug ein Dorn im Auge, weswegen in Deutschland der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) und IFPI, sein internationaler Dachverband, im Namen ihrer Mitgliedsfirmen geklagt haben.

Ziel der Klage war Uberspace, der Hosting-Provider von youtube-dl. Vergangene Woche erging nun ein Urteil, wonach das Hosting des Tools eingestellt werden müsse. Bislang ist Uberspace dieser Aufforderung nicht nachgekommen, das Tool ist derzeit (Stand Mittwoch) nach wie vor dort zu finden.

Gegenüber Torrentfreak bestätigte sagte der Hosting-Provider, in Berufung gehen zu wollen. Die Betreiber*innen von youtube-dl bedanken sich auf ihrem Webauftritt für die Unterstützung durch den Hoster.

Probleme auf Github

Es ist nicht das erste Mal, dass die Musikindustrie versucht, gegen youtube-dl vorzugehen. 2020 war das Ziel etwa die Open-Source-Plattform Github. Kurzzeitig kamen die Betreiber*innen der Aufforderung nach, das Projekt von der Plattform zu nehmen. Nach einem öffentlichen Aufschrei wurde das rückgängig gemacht und youtube-dl ist bis heute bei Github zu finden.

So verwendet man youtube-dl

Wer youtube-dl direkt verwenden möchte, darf von der Kommandozeile nicht zurückschrecken, denn das Tool hat kein grafisches Interface. Wie genau das funktioniert, lest ihr hier.

Darf man YouTube-Videos herunterladen?

Auch wenn die Musikindustrie nicht müde wird, ständig vom "illegalen" Herunterladen und Rippen zu sprechen: Rechtlich ist es in Österreich im Rahmen der Privatkopie durchaus zulässig, YouTube-Videos herunterzuladen. Voraussetzung ist jedoch der rein private Gebrauch des heruntergeladenen Files. 

Bei den Regeln für Privatkopien steckt der Teufel im Detail. Das Urheberrechtsgesetz verwendet ein komplexes System an Grundregeln, Ausnahmen und Gegenausnahmen. 

Das Herunterladen von YouTube-Videos kann jedoch auch in anderem Kontext sinnvoll sein. Etwa dann, wenn Journalist*innen Material sichern wollen, bevor es vielleicht wieder offline genommen wird. Das ist auch ein Mitgrund dafür, wieso sich Bürger*innenrechtsorganisationen für youtube-dl einsetzen.