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Amazons neues Wearable ist ein intelligentes Abhörgerät

Das Paket bei der Post abholen, diese eine Rechnung bezahlen oder die E-Mail, die noch an einen Kunden versendet werden muss. Bei vielen Menschen stapeln sich die To Do's und an Eindrücken mangelt es in einer Welt voller Ablenkungen auch nicht. 

Das kann überfordernd sein. Zumindest für Menschen. Abhilfe soll ein KI-Wearable von Amazon bzw. Bee AI schaffen. Dieses nimmt wahr, was einem selbst vielleicht entgeht, berichtet Techradar. Doch möchte man das eigene Leben wirklich in einem Archiv von Unternehmen wie Amazon speichern? 

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Bee AI hört mit  

Amazon hat das Unternehmen Bee AI übernommen. Dabei handelt es sich um einen Hersteller von dem gleichnamigen KI-Wearable, das alles mitbekommt, was rund um uns passiert. 

Das Unternehmen will damit KI zu einem Teil des Lebens der Kundinnen und Kunden machen. So können die im Wearable integrierten Mikrofone und die KI beispielsweise Transkripte von Gesprächen in Echtzeit erstellen. 

Außerdem kann man die KI nutzen, um eine Zusammenfassung des Tages zu erstellen oder sich Empfehlungen für ein besseres Leben geben lassen. Dafür greift das Wearable auch auf E-Mails, Kalender, Kontakte, Fotos oder den Standort zu. 

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Ein ständiger Begleiter 

Umgerechnet zahlt man für das KI-Wearable einmalig circa 43 Euro und einen Monatsbeitrag von rund 16 Euro. Menschen machten sich bereits bisher Sorgen, dass Amazon sie mithilfe von Alexa belauscht. Doch dieses Tool geht wortwörtlich einen Schritt weiter. 

Statt nur zu Hause betriebsbereit auf Anweisungen zu warten, kann uns das KI-Wearable von Bee AI auf Schritt und Tritt begleiten. Eingebaut ist zwar eine Stummschaltetaste, mit der man Aufnahmen unterbrechen kann, doch daran muss man erst einmal denken. 

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Sorge um Datenschutz 

Alles, was das KI-Tool aufnimmt, landet jedenfalls in den Archiven von Bee AI. In den aktuellen Datenschutzrichtlinien des Unternehmens heißt es, dass die Audiodaten selbst zwar nicht gespeichert werden, die Transkripte aber sehr wohl, vorausgesetzt man löscht sie nicht. 

Es ist verlockend, ein Tool zu haben, das sich alles merkt, immer aufmerksam ist und Überblick über das eigene Leben liefert. Wo verläuft dann aber die Grenze zur Überwachung? Amazon hat zumindest versprochen, dass Nutzerinnen und Nutzer von Bee AI die volle Kontrolle über das Tool haben werden. 

Was genau das bedeutet, steht aber noch nicht fest. Gegenüber TechCrunch bestätigt Amazon die Übernahme. Das Unternehmen weist aber darauf hin, dass der Deal noch nicht abgeschlossen sei. Es könnte also sein, dass sich diese Richtlinien noch ändern. In der Vergangenheit hat Amazon jedenfalls Aufnahmen von Ring-Überwachungskameras an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben

Wenn man sich für die Kontrolle der KI erstmal durch komplexe Einstellungen und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen wühlen muss, fällt die Entlastung vorerst wohl geringer aus als erhofft. Ob Amazon noch mehr Daten über das eigene Leben braucht, muss aber schließlich jeder für sich selbst entscheiden. 

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