Besser als USB: Intel erklärt das neue Thunderbolt 4
Intel will seine neue Schnittstelle Thunderbolt 4 zu einem neuen Qualitätsstandard machen, um Kunden die versprochene Leistung zu garantieren. Wie das Unternehmen bekannt gab, soll der USB-C-Stecker genutzt werden und wie beim Vorgänger, Thunderbolt 3, Dateiübertragungen von 40 GBit/s möglich sein. Die Möglichkeit, zwei 4K-Displays oder ein 8K-Display anschließen zu können, ist nun eine Mindestanforderungen für Thunderbolt 4.
USB4 bietet diese Leistungen zwar ebenfalls an, jedoch ist das nicht verpflichtend für alle Hersteller. So kann mit USB4 theoretisch ein 16k-Display betrieben werden, wenn der Hersteller die maximale Übertragungsrate von 80 GBit/s anbietet. Hat man ein Kabel mit einer geringeren Geschwindigkeitsklasse, so kann man dieses Feature nicht nutzen.
Genau hier will Intel ansetzen und aus dem Thunderbolt-Logo eine Art Qualitätssiegel machen. So können Kunden sichergehen, dass die angekündigte Leistung auch tatsächlich verfügbar ist, wenn man die Schnittstelle nutzt, heißt es in einer Pressemeldung. Bei USB habe man zahlreiche verschiedene Bezeichnungen für Kabel, die alle unterschiedliche Leistung bringen und Konsumenten würden so den Überblick verlieren.
Apple hält an Thunderbolt fest
Intel vereint Thunderbolt 4, USB4, DisplayPort und PCI Express in einem Kabel. Laptop-Hersteller, deren Geräte mit höchstens 100W geladen werden können, müssen die Möglichkeit anbieten, dass das Gerät über die Thunderbolt-4-Schnittstelle via USB-C aufgeladen werden kann. Zudem müssen Notebooks, die sich im Ruhemodus befinden, durch eine Tastatureingabe oder Mausbewegung „aufwachen“, wenn die Geräte über Thunderbolt 4 angeschlossen sind.
Für die Datenübertragung über PCI sollen 32 GBit/s statt 16 GBits/s Standard sein. Zudem will man Ports mit 4 statt nur 2 Thunderbolt-Buchsen anbieten.
Noch 2020 verfügbar
Eigentlich hatte man Thunderbolt mit dem lizenzfreien und damit günstigeren USB4 ausstechen wollen. Das Qualitätssiegel ruft die Intel-Schnittstelle allerdings wieder auf den Plan. Apple wendet sich zwar in Sachen Prozessor zukünftig von Intel ab, die Thunderbolt-Schnittstelle lässt das Unternehmen aber nicht so schnell hinter sich. Gegenüber The Verge versprach das Unternehmen, die Schnittstelle auch zukünftig zu verbauen.
Die ersten Bauteile der Thunderbolt-4-Controller-Serie 8000 sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. Zum Standard will man die neue Schnittstelle aber erst mit der Auslieferung der neuen "Tiger Lake U"-Chips machen, die im Spätherbst erstmals in Ultrabooks zum Einsatz kommen sollen.