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Devolo WiFi 6 Router im Test: Was bringt ein 450-Euro-Router?

Warum sollte man eigentlich noch einen kabelgebundenen Breitbandanschluss haben? Man kann doch auch Handy-Tarife in einem Internet-Cube nutzen, oder? Diese Frage hat Marcel für euch in einem ausführlichen Artikel bereits beantwortet. Spoiler: Ja, man kann sich mit mobilem Internet sogar Geld sparen

➤ Mehr lesen: Kann man Handy-Tarife im Internet-Cube nutzen?

Um Zuhause dennoch auf genügend Bandbreite zu kommen, ist nicht nur ein entsprechender Tarif notwendig. Hilfreich dafür ist auch ein leistungsfähiger Router, der gleichzeitig als Modem dient. Genauso einen 5G-Router habe ich mir angesehen. 

Der Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE wird als besonders leistungsfähig angepriesen. Auffallend ist zunächst aber der hohe Preis von 449 Euro (UVP). Daher drängt sich die Frage auf: Was bringt mir ein so teurer Router? Kann man nicht einfach ein altes Handy als Hotspot verwenden?

Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE

Router vs. Hotspot

Klar, die Minimalausstattung um ein WLAN in die eigenen 4 Wände zu bringen, ist ein Smartphone, auf dem man einen Hotspot aufspannt. Das funktioniert aber nur bedingt gut. Vor allem dann, wenn man mehrere Geräte - TV, Gaming-Konsole, andere Smartphones, Laptops, Tablets und einige Smart-Home-Gadgets - ins WLAN holen möchte.

Die Unterschiede in der Bandbreite zum teureren Devolo-Router sind nicht allzu groß. Das habe ich festgestellt, als ich einen Smartphone-Hotspot mit dem 5G-Router von Devolo im Ookla Speedtest miteinander verglichen habe. Dankenswerterweise hat mir Magenta dafür eine 5G-SIM-Karte zur Verfügung gestellt, deren Übertragungsgeschwindigkeit nicht begrenzt war. 

Minimale Unterschiede

Wenn sich das Hotspot-Handy - in diesem Fall ein aktuelles iPhone - und der Devolo-Router am Schreibtisch befinden, ist die Bandbreite nahezu dieselbe. Die Unterschiede sind vernachlässigbar und auf Schwankungen im Mobilfunknetz zurückzuführen.

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Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE

Bessere Signalstärke

Beträgt die Entfernung zwischen Router/Hotspot und Endgerät ungefähr 5 Meter, dann hat der Devolo ganz leicht die Nase vorne. Im Alltag wird man aber kaum einen Unterschied merken. Wird die Entfernung größer, werden auch die Unterschiede bei der Übertragungsgeschwindigkeit größer - vor allem dann, wenn sich Wände und Stockwerke dazwischen befinden. 

Was sich bereits nach kurzer Zeit gezeigt hat: Der teure 5G-Router kann auch nicht zaubern und kann nur mit dem arbeiten, was er vorfindet. Ebenso wie alle anderen mobilen Router und Modems hängt die Übertragungsgeschwindigkeit maßgeblich vom vorhandenen Mobilfunknetz ab.

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Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE

Der Flaschenhals

Insofern drängt sich eine weitere Frage auf: Was bringt mir die von Devolo beworbene Übertragungsrate von bis zu 3.600 Mbit/s? In den allermeisten Fällen rein gar nichts. Der Flaschenhals ist eben das Mobilfunknetz und nicht der Router. 

Der angegebene Maximalwert von 3.600 Mbit/s oder 3,6 Gbit/s sind Übertragungsraten, die in keinem Mobilfunknetz in Europa zur Zeit möglich sind. Bei Magenta gibt es derzeit einen 5G-Tarif, bei dem maximal 600 Mbit/s drin sind. Bei anderen Anbietern sieht es ähnlich aus. 

➤ Mehr lesen: Schnelleres WLAN: So stellt man den Router richtig ein

Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE

Einfache Verwaltung

Am Devolo-Router gibt es kaum etwas auszusetzen. Er lässt sich ganz einfach über ein User-Interface verwalten, das über seine IP-Adresse im Browser erreichbar ist. Gleichzeitig gibt es dafür eine eigene Devolo-App.

Das Design des nicht allzu kleinen Geräts ist unauffällig und schlicht. Auf der Unterseite gibt es einen Einschub für eine Nano-SIM-Karte. 

Es ist nicht möglich, eine eSIM auf den Router zu holen. Man ist also auf eine physische SIM-Karte angewiesen. Ebenso wenig ist er NFC-fähig. Bei manchen Konkurrenzprodukten kann man sich per NFC ohne lästige Passwörter mit dem WLAN verbinden.

Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE

Ausstattung des Devolo-Routers

Der Devolo-Router hat dafür einen QR-Code aufgedruckt, dieser funktioniert aber nur mit den Standard-Login-Daten. Und diese sollte man bekanntlich nach der ersten Inbetriebnahme ändern. Insofern ist der QR-Code nur für die Installation praktisch. 

Der Router kann in ein Mesh-Netzwerk integriert werden. Es sind mehr als 100 gleichzeitige WLAN-Verbindungen möglich. Vorhanden sind auch USB-C-Port, ein FXS-Port für einen Telefonanschluss sowie ein LAN- (1 Gigabit) und ein LAN/WAN-Port (2,5 Gigabit).

Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE

Fazit

Auch wenn es theoretisch ausreicht, ein WLAN mit einem Smartphone aufzuspannen, ist es empfehlenswert, auf einen halbwegs leistungsstarken 5G- oder 4G-Router zurückzugreifen. Solche Internet-Cubes haben in der Regel eine höhere Signalstärke und ein leistungsstärkeres WLAN. Gerade dann, wenn man mehrere Geräte mit dem WLAN verbinden will, ist das vorteilhaft. 

Ob es ein solches Highend-Gerät wie der Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE sein muss, bleibt fraglich. Denn wie bereits erwähnt, der Flaschenhals bleibt das Mobilfunknetz und nicht die theoretische Maximalbandbreite des Routers. 

Wer sich den Devolo-Router anschaffen möchte, wird den Kauf aber nicht bereuen. In Sachen Signalstärke und Verwaltung gibt es nichts auszusetzen. Bei manchen Online-Shops gibt es den Devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE bereits ab 348 Euro.

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Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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