Erstes Elektroauto mit Natrium-Batterie rollt vom Band
Der chinesische Autohersteller JAC Motors bringt das erste massenproduzierte Auto mit Natrium-Batterie auf den Markt. Noch im Jänner sollen die ersten Autos unter der Marke Yiwei ausgeliefert werden. Die Automarke wurde erst 2023 von JAC ins Leben gerufen und baut ausschließlich Elektroautos.
Deutlich billiger als Lithium-Akkus
Natrium-Ionen-Batterien haben eine geringere Energiedichte als Lithium-Batterien. Das bedeutet, dass eine gleich schwere Natrium-Batterie weniger Reichweite bietet als der entsprechende Lithium-Ionen-Akku.
Der Vorteil einer Natrium-Batterie sind die geringeren Kosten und die bessere Leistung bei kaltem Wetter. Selbst bei Temperaturen von -20 Grad Celsius sollen mehr als 90 Prozent der Batteriekapazität genutzt werden können. Zudem ist der Hauptrohstoff für die Batterie (Natrium) beinahe unbegrenzt auf der Welt vorhanden.
Das Elektroauto von Yiwei dürfte eine neu aufgelegte Version des Sehol E10X sein, der bereits Anfang des Jahres vorgestellt wurde (die futurezone hat berichtet). Der 25 Kilowattstunden große Akku stammt von HiNa Battery. Mit dem soll das kleine Auto rund 250 Kilometer weit kommen. Der Akku soll in 20 Minuten von 10 bis 80 Prozent aufgeladen sein.
➤ Mehr lesen: Natrium-Ionen-Batterien können Elektroautos billiger machen
Laut HiNa Battery seien die Herstellungskosten der Batterie 30 bis 40 Prozent niedriger als die einer Lithium-Ionen-Akkus. Das Unternehmen aus Peking setzt bei der Herstellung auf einzelne zylindrische Module, die in einer Wabenform angeordnet sind (siehe unten). Damit verfolgt es ein anderes Konzept als die Konkurrenten CATL oder BYD.
Sehol-Marke wurde eingestellt
Als JAC im Mai die Marke Yiwei vorstellte, hieß es, dass das Unternehmen die Sehol-Marke einstellen und nur noch Autos unter dem Namen JAC und Yiwei anbieten würde. Unklar ist, ob das Auto ebenfalls E10X genannt wird, oder ob dafür ein anderer Name gefunden wurde. Details zum Preis des Elektroautos gibt es noch nicht, das wohl baugleiche Sehol E10X hätte aber weniger als 10.000 Euro kosten sollen.
Im April präsentierte JAC ein weiteres E-Auto namens Yiwei 3. Das Modell kam im Juni mit einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) auf den Markt. Das Unternehmen versprach, eine Variante mit Natrium-Batterie herzustellen. Laut Xia Shunli, Vorsitzender von Yiwei, werden sich Natrium-Ionen-Batterien zu einem wichtigen Batterietyp entwickeln, der die LFP-Batterien ergänzt und eine kostengünstige Lösung darstellt. "Natrium-Batterien werden Elektrofahrzeuge für die breite Masse populärer machen", wird er von CarNewsChina zitiert.
Autokonzern Volkswagen als Teilhaber
Mit an Bord bei JAC ist der deutsche Autokonzern Volkswagen. Er hält rund 75 Prozent der Unternehmensanteile von JAC Motors und 50 Prozent des Mutterkonzerns JAG. Die übrigen 50 Prozent besitzt der chinesische Staat.
JAC Motors ist dabei nicht der einzige chinesische Hersteller, in den Volkswagen investiert. Erst im Juli 2023 kaufte der Autokonzern 5 Prozent des chinesischen Autoherstellers Xpeng. Kostenpunkt: umgerechnet 630 Millionen Euro.