Ex-Mitarbeiter bezeichnet neue Snap-AR-Brillen als "Katastrophe"
Vergangene Woche verkündete Snap, das Unternehmen hinter der vorwiegend bei Teenagern beliebten App Snapchat, die Einführung der 5. Generation seiner Augmented-Reality-Brille namens Snap Spectacles. Diese ist zum Abo-Preis von 99 US-Dollar im Monat nun in den USA verfügbar.
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"Produkt ist offensichtlich schlecht"
Ein ehemaliger Mitarbeiter von Snap, der früher an Vorgängerversionen der Brille arbeitete, kritisierte das Produkt in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter): „Ich habe ca. ein Jahr lang daran gearbeitet und habe eine Million negative Dinge über die Erfahrung und das Gerät zu sagen“, schrieb Sterling Crispin, ein Ingenieur, über die neuen Brillen von Snap. „Aber ich denke, das Produkt spricht für sich selbst und ist offensichtlich schlecht“, so Crispin.
„Ich möchte nicht auf die Einzelheiten eingehen, da ich unbeabsichtigt eine Geheimhaltungsvereinbarung brechen könnte und wahrscheinlich einige Gefühle von Leuten verletzen würde, die daran gearbeitet haben, aber es ist wirklich eine Katastrophe“, fuhr Crispin fort. Er selbst wurde 2022 bei Snap entlassen, wie Yahoo Finance herausgefunden hat.
Brille zum Einblenden von Filtern
Die neuen Brillen stellte Snap vergangenen Mittwoch vor. Eine VR-Brille wollte das Unternehmen bewusst nicht machen, denn wie der CEO von Snap, Evan Spiegel, sagte: „VR-Headsets sind so, als würde man sich einen Laptop vors Gesicht halten.“ Die neue Brille lässt sich mit einem Smartphone verbinden und kann einen Controller ersetzen. Anwendungen können dann über die Hände oder die Stimme gesteuert werden. Über die Gläser blendet die Brille zusätzliche Elemente in die Umgebung ein, während diese weiterhin sichtbar bleibt.
Der Fokus liegt auf bestimmten Filtern, die über die Kamera gelegt werden. Damit kann man nun in Echtzeit Filter auf seine Umgebung anwenden und diese verschicken, ähnlich wie in der Snapchat-App. Mit einem Gewicht von rund 226 Gramm soll die Brille wesentlich leichter sein als die Apple Vision Pro mit 600 Gramm, allerdings schwerer als die Ray-Ban Meta Smart Glasses, die nur 50 Gramm wiegen.