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Huawei: Xiaomi ist in Österreich keine Bedrohung für uns

Der chinesische Technologiekonzern Huawei baut seinen Marktanteil in Österreich weiter aus. Im Mai erreichte man mit 28 Prozent Marktanteil einen neuen Rekordwert, lediglich Samsung konnte mehr Geräte verkaufen. Damit pirscht sich die aktuelle Nummer Drei auf dem Smartphone-Markt weiter an Apple und Samsung heran. In Österreich zeichnet sich seit Anfang Juni nun ein neuer Manager dafür verantwortlich. Wang Fei übernimmt nach Stationen im baltischen Raum, Rumänien und Ungarn nun die Leitung des Consumer-Geschäfts von Huawei Österreich.

Huawei Österreich Country Manager Wang Fei

Ihm zufolge sei der österreichische Markt „ganz anders“, als jene Regionen, die er bislang betreut hat. „Hier ist das Interesse an High-End-Geräten viel höher. Der Anteil an Smartphones, die teurer als 600 Euro sind, ist viel höher als in anderen Ländern“, erklärt Wang Fei, der auch „Fred“ genannt wird. Der Wechsel an der Spitze ist nicht auf schlechte Leistungen des Vorgängers zurückzuführen, sondern auf die Firmenphilosophie von Huawei. Der Konzern schickt Manager-Talente oftmals ins Ausland, damit diese sich in neuen Aufgaben beweisen können. Während Wang Fei vom „Device Country Manager“ zum Consumer-Chef in Österreich aufstieg, stieg sein Vorgänger zum Chef von Huawei Kanada auf. Auch der weltweit verantwortliche CEO wird alle sechs Monate gewechselt. 

In Österreich ist Wang Fei mit einem Konkurrenten aus der Heimat konfrontiert. Xiaomi ging kürzlich mit einem ersten Mi Store an den Start und bietet seine Produkte nun auch im Einzelhandel an. Weltweit liegt Xiaomi auf Platz vier, deutlich hinter Huawei. Zuletzt legte man durch eine Europa-Expansion rasantes Wachstum hin, der weltweite Marktanteil legte im ersten Quartal 2018 um 87,8 Prozent zu. Hierzulande fürchtet man die Konkurrenz aber nicht: „Offen gesagt glaube ich nicht, dass sie eine Bedrohung für uns sind. Als Huawei konzentrieren wir uns eher auf uns selbst.“

Durch den Wechsel habe sich nichts an den Zielen geändert: Huawei will weiterhin Nummer eins werden und Samsung überholen. Einen Zeitrahmen dafür kann man aber weiterhin nicht nennen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie sei die Präsenz im Einzelhandel. „Wir wollen weiter mit unseren Partnern zusammenarbeiten. Mit MediaMarktSaturn haben wir in mehr als 20 Filialen Bereiche für unsere Geräte, zudem arbeiten wir mit den Mobilfunkern zusammen. Experience Stores sind wichtig für uns, auch um den Kunden die Möglichkeit zu geben, unsere Geräte auszuprobieren.“ Ob auch verstärkt eigene Stores eröffnet werden sollen, ist unklar. Vergangenen Dezember wurde im ersten Wiener Gemeindebezirk ein Huawei Store eröffnet, weitere Standorte gibt es noch nicht.

Hoffnung auf PC-Markt

Künftig will man auch abseits der Smartphones wachsen. Neben dem Tablet-Geschäft, mit dem man bereits 18 Prozent Marktanteil in Österreich erreichen konnte, kommen künftig Laptops dazu. Mit dem MateBook E stellte man bereits 2016 einen Surface-Konkurrenten vor, 2017 folgte dann ein „echter“ Laptop mit dem MateBook X. Der MacBook-Air-Konkurrent wurde zwar auch hierzulande verkauft, nennenswerte Marktanteile konnte man damit aber nicht erreichen. „Das MateBook X war nur ein erster Versuch. Erst mit dem MateBook X Pro wollen wir richtig im PC-Markt Fuß fassen. Österreich ist eines der ersten europäischen Länder, in denen wir es verkaufen.“

Der seit Anfang Juli verfügbare 13,9-Zoll-Laptop soll vor allem Apple Marktanteile abluchsen, dessen MacBook-Pro-Reihe zuletzt von Qualitätsproblemen geplagt wurde. Mit 1499 Euro (UVP) ist das Gerät in einer ähnlichen Preisklasse unterwegs. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir auch günstigere Laptops anbieten werden“, sagt Wang Fei. „Aus der Portfolio-Perspektive wäre es gut, auch in anderen Preissegmenten Geräte anzubieten, aber das ist derzeit noch unklar.“ Hier spiele auch die Beziehung zum Einzelhandel eine wichtige Rolle. MediaMarktSaturn habe davon abgeraten, das leistungsstärkere Modell des MateBook X Pro (i7, 512 Gigabyte SSD, 1799 Euro) auf den Markt zu bringen, weil es zu stark sei. Ähnliches Feedback gab es offenbar auch bei günstigeren Modellen, wie dem MateBook D, das es nie nach Österreich geschafft hat.

„Wir legen zunächst den Fokus auf High-End-Produkte, damit die Kunden unsere Marke kennenlernen und sich von ihrer Qualität überzeugen können.“ Ob man sich auch am Ubook-Programm, bei dem Laptops vergünstigt für Studenten angeboten werden, beteiligen wird, sei derzeit noch unklar.

Ob der derzeit anhaltende Handelskrieg der USA mit China und Europa Auswirkungen auf den österreichischen Markt haben wird, ist für den Huawei-Chef schwer abschätzbar. „Wir sind weltweit tätig. Ich weiß nicht, wie dieser Handelskrieg ausgehen und welche Auswirkungen er auf Huawei haben wird, aber wir legen großen Wert auf die Themen, die dabei diskutiert werden, wie Privatsphäre und Sicherheit. Auch in Österreich.“
 

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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