Produkte

IFA 2025: KI im Kühlschrank und Roboter am Rasen

Seit 1924 findet auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm die Technikmesse IFA statt. Die Abkürzung stand jahrzehntelang für „Internationale Funkausstellung“, auf der in der Vergangenheit erste Radiogeräte, Farbfernseher und Videorekorder vorgestellt wurden.

Nun haben die Veranstalter die etwas veraltete Bedeutung der Abkürzung geändert. IFA steht fortan für „Innovation for All“ oder auf Deutsch: „Innovation für alle“.  

Schaut man sich auf der diesjährigen IFA um, wird rasch deutlich, was die dort vertretenen Technologieunternehmen darunter verstehen: Künstliche Intelligenz (KI) und Roboter, die zukünftig nicht in Fabriken schuften, sondern uns Menschen bei den täglichen Aufgaben des Haushalts unterstützen sollen.

Roboter statt Smartphone

Auch wenn Samsung die aktuelle Berliner Technikmesse dazu nutzt, um ein neues Handy der oberen Mittelklasse vorzustellen (Galaxy S25 FE ab 749 Euro), sind Smartphones, Laptops und ähnliche Geräte auf der IFA zunehmend in den Hintergrund getreten. In der jüngeren Geschichte hat sich die Berliner Technikmesse immer mehr zu einem Showroom für die neuesten Haushaltsgeräte und -helfer entwickelt.

➤ Mehr lesen: Samsung stellt günstiges Galaxy S25 FE und neue Tablets vor

Neben klassischer Weißware machen dabei unter anderem auch Gartenroboter von sich reden. Für Aufsehen sorgt heuer etwa ein neuartiges Konzept von Yarbo – ein relativ junger Hersteller, der seine Wurzeln in den USA und China hat. Der Yarbo-Roboter ist ein Kettenfahrzeug und erinnert zunächst an einen gewöhnlichen Mähroboter, der sich selbstständig orientieren kann.

Das modulare Mähwerk kann allerdings auch gegen einen Laubbläser oder eine Schneefräse ausgetauscht werden. Der Roboter kann zudem 220 kg hinter sich herziehen und hat eine Funktion, mit der er automatisch seinem Besitzer folgt. Er wird so zur automatischen Scheibtruhe.

Kochen mit KI

Wechselt man vom Garten ins Haus, soll man künftig menschenähnlichen Robotern begegnen, die im Haushalt helfen und etwa in der Küche den Kochlöffel schwingen. Das wird zwar auf der IFA gezeigt, dient aber derzeit lediglich dazu, Besucher zum Messestand zu kommen. Von technologisch ausgereiften und leistbaren Robotern in Menschenform ist man noch etliche Jahre entfernt.

Näher an der heutigen Haushaltsrealität sind Backöfen, Kühlschränke und Waschmaschinen, die nicht nur mit dem Internet verbunden, sondern auch mit jeder Menge KI ausgestattet sind. Der koreanische Hersteller LG will beispielsweise einen solchen Kühlschrank auf den Markt bringen. Dieser beobachtet die Gewohnheiten der Benutzer und passt die Kühlung der Lebensmittel daran an. So soll er etwa voraussagen können, zu welcher Tageszeit seine Türen besonders oft geöffnet werden und den Kühlzyklus daran anpassen.

LGs Kühlschrank mit KI

Bosch und Siemens schicken einen Backofen ins Rennen, der mithilfe Künstlicher Intelligenz bis zu 100 Gerichte eigenständig erkennen kann. Je nach Kuchen, Braten oder Auflauf soll der gescheite Backofen automatisch das optimale Programm sowie die jeweilige Zubereitungszeit wählen. Cookit, der Thermomix-Konkurrent von Bosch, will außerdem seine Kochprogramme und Schritt-für-Schritt-Anleitungen selbstständig an beliebige Rezepte anpassen, die man im Internet gefunden hat.

Bosch KI-Backofen

Prognose

Sollen wir also bereits unsere Geschmacksknospen darauf einstellen, in naher Zukunft von menschenähnlichen Robotern und Künstlicher Intelligenz bekocht zu werden? Auch wenn die Technologieunternehmen auf der IFA einen solchen Anschein erwecken wollen, sieht es in der Realität ein bisschen anders aus. Bevor die Roboterküchengehilfen im privaten Bereich eingesetzt werden, werde man ihnen zunächst in Betriebsküchen im Cateringbereich begegnen, glauben die Hersteller. 

➤ Mehr lesen: Marswalker: Eufy zeigt Saugroboter, der Treppen steigt

Aber auch für die oft monotone Kochtätigkeit dort, müssen die robotischen Helfer besser werden: Noch bewegen sie sich relativ langsam im Vergleich zu Menschen, speziell, wenn ihre Tätigkeiten Feingefühl der mechanischen Finger erfordern. Das sieht man auch auf der IFA, wenn man ihnen beim Hantieren in der Schauküche zusieht. Man erhält den Eindruck, sie verhalten sich wie ungeschickte Lehrlinge, um die man sich erst recht wieder kümmern muss. 

Bei der KI sieht es anders aus: Die kann schon jetzt helfen. Dazu braucht man aber keinen sprechenden Mixer oder einen Backofen, der die Mathehausübung des Sprösslings löst. Die beste KI im Küchengerät ist die, die man nicht wahrnimmt und betreuen muss, sondern einfach die Funktion verbessert und lästige Handgriffe automatisiert. 

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

mehr lesen