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So widerwillig verabschiedet sich Apple vom App-Store-Zwang

Der App Store auf iPhones ist die Brücke, die die Nutzer*innen mit dem riesigen Ökosystem aus rund 2,3 Millionen Anwendungen verbindet. Will man eine App installieren, kaufen oder in ihr ein kostenpflichtiges Abo abschließen, geht das nur über diesen Weg.

Apple kontrolliert den Zugang und verlangt eine finanzielle Beteiligung für jede Transaktion, die darüber durchgeführt wird. Und weil es auf den iPhones keine andere Möglichkeit gibt, Apps zu installieren, gilt Apple quasi als Monopolist.

Das ist auch der Grund, warum Apple ins Zentrum verschärfter EU-Gesetze gerückt ist, mit denen die Marktmacht großer Tech-Konzerne gebrochen werden soll. Wie die neuen Regeln, die seit vergangener Woche gelten, von Apple umgesetzt wurden, lässt jedoch die Frage aufkommen, ob die EU damit ihr Ziele erreichen kann.

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Der App Store in Zahlen

Seit 16 Jahren
Der App Store ist seit 2008 auf iPhones verfügbar.

2,3 Millionen
Bis Ende 2023 gab es rund 2,3 Millionen Anwendungen im offiziellen Apple App Store.

85 Milliarden
2022 konnte Apple mit seinem App Store einen Umsatz von rund 85 Milliarden US-Dollar generieren.

900 Millionen
Es gibt mehr als 900 Millionen aktive Abos, die über Anwendungen aus dem offiziellen App Store abgeschlossen wurden.

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App Store öffnen

Unter anderem wurde Apple dazu gezwungen, alternative App-Marktplätze auf den iPhones in der EU zuzulassen. App-Entwickler sollen damit mehr Freiheiten erlangen und das strikte Provisionsregime von Apple umgehen können.

Aus dem Ökosystem der Handy-Anwendungen hat Apple im Jahr 2022 einen Umsatz von rund 85 Milliarden US-Dollar generiert. Es ist daher wenig verwunderlich, wenn sich der iPhone-Hersteller diese Geldmaschine nicht so ohne Weiteres nehmen lässt.

Da Apple hinter den iPhones und der darauf laufenden iOS-Software steht, will der Konzern bestimmen, welche Apps auf den Geräten installiert werden können. Und so hat das Unternehmen nun Bedingungen formuliert, die externe App-Marktplätze und App-Entwickler erfüllen müssen, damit sie ihre Anwendungen für iPhones anbieten können.

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Strenge Bedingungen

Wollen App-Hersteller etwa ihre Anwendungen als Download über ihre eigene Webseite anbieten, müssen sie strenge Kriterien erfüllen. Es ist beispielsweise notwendig, dass die App-Hersteller im abgelaufenen Kalenderjahr eine Anwendung im App Store hatten, die auf mehr als eine Million Downloads aus EU-Ländern kommt. Jene, die regionale Apps für Österreich anbieten, könnte diese Vorgabe daran hindern, ihre Anwendung außerhalb des offiziellen Marktplatzes zur Verfügung zu stellen. 

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Ähnlich strikt sind die Bedingungen, wenn jemand einen externen App-Marktplatz aufbauen möchte. Für Apps, die über solche alternativen Stores installiert werden, hat Apple ein neues Gebührenmodell aus dem Boden gestampft. Die sogenannte „Kern-Technologie-Gebühr“ von 50 Euro-Cent pro Download, müssen Entwickler an Apple abführen, auch wenn die App über externe Marktplätze installiert wurde. 

Diese Gebühr wird zwar erst schlagend, wenn ein App-Anbieter die Marke von mehr als 1 Million Downloads jährlich überschreitet, größere Anbieter werden dadurch aber kräftig zur Kasse geben.

Apples Strategie hinter all diesen Regeln ist klar: Man will es Unternehmen, die externe Marktplätze aufbauen wollen, so schwer wie möglich machen. Außerdem will man durch all diese Hürden verhindern, dass App-Anbieter zu externen Marktplätzen abwandern – denn so entgehen Apple schließlich App-Store-Provisionen.

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Die Frage der Sicherheit

Apple argumentiert die strengen Regeln nicht mit Sorgen um die Einnahmen, sondern mit Sicherheitsaspekten. Bis zu einem gewissen Grad muss man dem Unternehmen dabei auch zustimmen. 

Als Nutzer*in konnte man sich bisweilen darauf verlassen, dass Anwendungen aus dem offiziellen App Store eine Qualitätskontrolle durchlaufen haben und sicher sind. Zwar wird Apple auch Apps aus externen Quellen nur zulassen, wenn der Entwickler zertifiziert wurde. Ob das reicht, um mit Schadsoftware infizierte Anwendungen zu unterbinden, wird sich erst zeigen.

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Was haben Nutzer*innen davon

Es wird sich überhaupt erst herausstellen, ob die EU die Umsetzung der Regeln von Apple akzeptieren wird und welche Auswirkungen die erzwungene Öffnung für die iPhone-Nutzer*innen haben wird. Aktuell gibt es noch keinen App Store eines Drittanbieters. Stimmen die Ankündigungen, soll sich das in den kommenden Wochen ändern. 

Ob kleinere App-Entwickler*innen durch die neuen Bedingungen größere Chancen haben werden – so wie von der EU erhofft – darf bezweifelt werden. Dass all das in mehr Angebot und mehr Freiheit für die Nutzer*innen mündet, ist ebenso fraglich, wie ein Blick auf die Konkurrenz zeigt.

Bei Googles Android gibt es seit jeher die Möglichkeit, auf alternative Stores zurückzugreifen. Durchsetzen konnte sich in all den Jahren aber keiner dieser Marktplätze. Und die Möglichkeit, Apps direkt von einer Webseite zu installieren, wird nur von den Allerwenigsten genutzt.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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